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Stadt Land Schloss


Neuer Sammelband zur Geschichte des Landgrafenschlosses

08.07.2016 (fjh)
Der neue Sammelband "Stadt Land Schloss" lädt ein zu einer kulturgeschichtlichen Reise durch das Marburger Landgrafenschloss. Das Buch präsentiert gebündelte Erkenntnisse zur Bedeutung des Schlosses.
Der Band "Stadt Land Schloss - eine kulturgeschichtliche Reise durch das Landgrafenschloss Marburg" ist ab sofort erhältlich. Anhand zahlreicher Dokumente, Fotos und historischer Erläuterungen stellt er die bewegte Geschichte des Schlosses und dessen vielfältige Nutzungen vor.
In einem eigenen Kapitel spannt das Buch anhand der Museumsbestände einen Bogen zur Stadt Marburg, ihrer ländlichen Umgebung und der Philipps-Universität. "Einige der Objekte führen greifbar vor Augen, dass Exponate Landes-, Stadt- und Universitätsgeschichte erzählen können", erklärte Museumsdirektor Dr. Christoph Otterbeck.
Neben zahlreichen Abbildungen bietet der Band durch die Erläuterungen von Experten eine Fülle historischer Zusammenhänge. Beispielsweise hat die Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause einen Beitrag über das Universitäts-Siegel geschrieben. Im Zentrum des Siegels ist der Universitätsgründer Philipp der Großmütige zu sehen, der zeitweise im Marburger Schloss residierte und hierher bedeutende Reformatoren zum berühmten Marburger Religionsgespräch einlud.
Die ältesten Überreste der alten Marburg können auf das 10. Jahrhundert datiert werden. Seinen Rang als bedeutendes Kulturdenkmal erhielt das Landgrafenschloss vor allem durch die Phase als Residenz der hessischen Landgrafen: Von Heinrich I., der die Burg im 13. Jahrhundert ausbauen ließ, bis zum letzten in Marburg residierenden Landgrafen Ludwig IV. thematisiert der Band einige der wichtigsten Persönlichkeiten der hessischen Landgrafschaft und deren Wirken.
Im 17. Jahrhundert entwickelte sich Marburg zur Garnisonsstadt, in der fast kontinuierlich Militäreinheiten stationiert waren. Das Schloss wurde in eine Festungsanlage einbezogen. Aufgrund mangelnder strategischer Bedeutung wurde ein Großteil der Festung Ende des 18. Jahrhunderts aber wieder abgerissen.
Das wohl dunkelste Kapitel der Schlossgeschichte ist seine Nutzung als Gefängnis im 19. Jahrhundert. Dazu bietet die neue Publikation Einblicke in die Umnutzung der verschiedenen Gebäudeteile zu Gefängniszellen und den Lebensalltag des Gefangenen von der Verpflegung bis zur Hygiene.
Nachdem es den Anforderungen an eine Strafanstalt nicht mehr genügte, fungierte das Schloss zwischen 1870 und 1938 als Staatsarchiv. Seit 1946 nutzt die Philipps-Universität das Landgrafenschloss zunächst für die Religionskundliche Sammlung.
Seit 1981 beherbergt das Schloss das Museum für Kulturgeschichte. Dort ist die gleichnamige Ausstellung "Stadt Land Schloss" noch bis zum 15. Januar 2017 geöffnet.
pm: Philipps-Universität Marburg
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