28.06.2016 (fjh)
Das
Louis-Braille-Festival findet von Freitag (1. Juli) bis Sonntag (3. Juli) in Marburg statt. Ausgerichtet wird die Veranstaltung vom
Deutschen Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV) in Berlin und der
Deutschen Blindenstudienanstalt (BliStA).
Das bundesweite Kompetenzzentrum für Menschen mit Blindheit und Sehbehinderung feiert 2016 unter dem Motto "100 Jahre – 100 Talente" sein hundertjähriges Bestehen. Das dreitägige Festival ist mit mehr als 2.500 Teilnehmern das größte Zusammentreffen blinder und sehbehinderter Menschen in Europa.
Der Startschuss fällt schon vor dem eigentlichen Festival, denn am Freitag (1. Juli) wird sich ein Korso von mehr als 50 Tandems durch Marburg und Umgebung bewegen. Ziel der Fahrt ist das Georg-Gaßmann-Stadion, wo am Nachmittag die Eröffnung des Festivals stattfindet. Die Einfahrt ins Stadion ist der Höhepunkt einer Tandem-Sternfahrt, an der sich Menschen mit und ohne Seheinschränkung aus allen Teilen Deutschlands sowie aus Ländern wie Luxemburg, Estland oder Russland beteiligen.
Verena Bentele - die Behindertenbeauftragte der Bundesregierung und Rekord-Paralympics-Gewinnerin - wird am Korso teilnehmen. Ihr Tandempilot ist der Marburger Bürgermeister Dr. Franz Kahle.
Am Freitagabend bietet die BliStA-Revue "100 Jahre – 100 Talente" ein buntes Programm aus Musik, Sport, Talk und vielem mehr. In seinem Mittelpunkt stehen die vielen ehemaligen und aktuellen blinden und sehbehinderten Schülerinnen und Schüler der BliStA.
Am Samstag (2. Juli) haben die Besucher des Festivals Gelegenheit, ihre Wünsche unter dem Motto "Zukunft inklusiv" zu Papier zu bringen. Egal, ob blind oder sehend, schreiben alle ihre Botschaften auf einen schmalen Papierstreifen, entweder in Punktschrift oder in Schwarzschrift.
Am Ende werden die beschriebenen Streifen aneinander geklebt. So soll der längste Wunschzettel der Welt entstehen als inklusive, bunte Mischung von Wünschen, Anregungen und Ideen für eine inklusive Gesellschaft in Braille und normaler Schrift.
Bei der "Ultimativen Samstagabendshow" werden sich dann viele an die Samstagabende mit der Familie vor dem Fernseher erinnern. Die Spiel- und Quizaufgaben sind so oder so ähnlich bekannt, waren aber noch nie für das Publikum und die Kandidaten so blindengerecht erlebbar. Die Siegerteams des "Spiels ohne Grenzen" vom Nachmittag mit blinden und sehbehinderten Mitspielern kämpfen um Gewinnsummen von insgesamt 15.000 Euro für Projekte in ihrer Region.
Ein internationales Blindenfußballturnier, Judo, Klettern und Surfen im Wunder-Pool sind nur einige von zahlreichen Sportangeboten des Festivals. Aber auch für Sportmuffel wird beim Festival viel geboten von Konzerten und "Touching Moves" - einer Tanzperformance für ein nichtsehendes Publikum - über Blindenschrift-Lesungen und Akustikstationen der BliStA-Schüler bis zum Markt der Begegnung, auf dem sich Organisationen und Einrichtungen präsentieren.
Am Sonntag (3. Juli) öffnet sich das Festival in die Stadt. Dazu beginnt es mit einem Gottesdienst in der
Elisabethkirche.
pm: DBSV Berlin
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