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Umgebautes EPH wird am 4. Juni eröffnet

13.04.2016 (fjh)
Das Erwin-Piscator-Haus (EPH) wird am Samstag (4. Juni)nach rund drei Jahren Umbau wiedereröffnet. Die Universitätsstadt Marburg feiert den Start im neuen Kultur- und Tagungszentrum an der Biegenstraße nicht nur einen Abend, sondern öffnet die Türen über das gesamte Wochenende. Oberbürgermeister Dr. Thomas Spies und Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach informierten am Dienstag (12. April) im neuen EPH über die Eröffnung und die herausragende Bedeutung des neuen Zentrums in Marburgs Mitte.
"In einer Reihe mit Museum, Kino, Wissenschaft und Kunsthalle findet im Erwin-Piscator-Haus lebendige Gegenwartskultur einen hervorragenden Ort", erklärte Spies. "Wir freuen uns auf ein offenes Haus, in dem schon in wenigen Wochen das Theater lebt, anregt, provoziert, die Musik den Saal durchdringt und alle zukünftigen Nutzer ein hoch spannendes Programm gestalten."
Ohne das Engagement und das Stehvermögen von Egon Vaupel wäre all das aber nicht zustandegekommen, dankte Spies seinem Amtsvorgänger. "Ohne Egon Vaupel würden wir hier heute nicht stehen."
Mit Nachdruck habe nun die Bauverwaltung der Universitätsstadt Marburg zusammen mit Fachdienstleiterin Tine Faber vom Erwin-Piscator-Haus dafür gesorgt, die Herkulesaufgabe des Umbaus abzuschließen, um am 4. Juni eröffnen zu können, betonte Spies weiter. "Das ist eine ganz große Leistung, die man gar nicht genug würdigen kann."
Entstanden ist unter silbrig spiegelnden Edelstahlrauten ein multifunktionaler Gebäudekomplex, der durch weitläufige und lichtdurchflutete Architektur eine vielseitige Nutzung erlaubt. Der große Saal mit 980 Plätzen, die zwei Säle des Kulturladens KFZ mit 300 Sitzplätzen und 600 Stehplätzen, Foyerflächen über vier Etagen mit drei Tagungs- und Aktionsräumen für 80, 100 und160 Personen, die neue Tourist-Information samt Büros der Marburg Stadt und Land Touristik GmbH (MSLT), das Restaurant "bottega" mit Außenterrasse, Büros und Werkstätten des Fachdiensts der Stadt sowie Theaterkasse und Werkstätten des Hessischen Landestheaters Marburg und zehn Klassenräume der angrenzenden Martin-Luther-Schule (MLS) werden dort unter einem Dach vereint. Die maximal mögliche Personenzahl im Gesamtgebäude beträgt 3.600.
"Das neue Haus der Stadtgesellschaft wirkt gerade in dieser konzeptionellen Mischung anziehend und ist ein modernes - für alle Bevölkerungsgruppen offenstehendes - vielseitig nutzbares Gebäude", sagte Stadträtin Weinbach. "Und es führt auch Schule immer weiter an die Kultur heran." Die Schuldezernentin freute sich, bei der Vorstellung auch MLS-Schulleiter Karl Goecke begrüßen zu können.
"Ich bin froh, dass die verschiedenen Bausteine so gut zusammenpassen in einer - wie ich finde - coolen Atmosphäre anstelle der Stadthalle, die ja eher etwas Bürgerhaus-Ähnliches hatte", erklärte Baudirektor Jürgen Rausch zur Architektur. "Und wir verwirklichen hier gerade durch mobile Wände ein hohes Maß an Multifunktionalität."
Den Startschuss am 4. Juni werden die Nutzer des Hauses gemeinsam bestreiten. Nach einem offiziellen Eröffnungsempfang am Samstagvormittag können interessierte Besucherinnen und Besucher am Samstag ab 13 Uhr und am Sonntag ab vormittags "Open House" das neue Gebäude erlaufen und erleben. "Ob Tanzperformance in den großen Foyers, Kinderkonzert im KFZ-Saal, Präsentationen in der Tourist-Information und der Theaterkasse, Blicke hinter die Kulissen, gastronomische Leckereien oder musikalische Klänge aus dem Schulflur der Martin-Luther-Schule – man kann das neue Zentrum durch ein vielseitiges Programm kennenlernen", lud Fachdienstleiterin Faber alle ein.
Am Samstagabend folgt um 20 Uhr im großen Saal eine festliche Eröffnungsshow, für die der Kabarettist und Entertainer Lars Reichow gewonnen wurde. Er führt durch ein Überraschungsprogramm, bei dem unter anderem das Hessische Landestheater Marburg und Schüler der Martin-Luther-Schule mitwirken. Im KFZ haucht die siebenköpfige Marburger Band "Lechuga" dem neuen Saal Leben ein.
"Am Sonntag wird im Rahmen einer Matinee eine Ausstellung zum Leben und Wirken des Theaterrevolutionärs Erwin Piscator eröffnet, passend zu Piscators 50. Todestag in diesem Jahr", stellte Kulturdezernentin Weinbach einen weiteren Höhepunkt der Eröffnung vor. Außerdem begrüßt der Gastronom des Erwin-Piscator-Hauses sonntägliche Gäste mit einem "Eröffnungsbrunch" bis hoch zur Dachterrasse.
Bis zum Juni greifen nun in der Schlussphase des Bauprojekts Endarbeiten, Fertigstellungen und Inbetriebnahmen ineinander: umfangreiche haustechnische Prüfungen und Erprobungen stehen neben Installationen der Veranstaltungstechnik und zahlreichen Möbellieferungen auf der Tagesordnung. Im April und Mai nehmen die künftigen Nutzer ihre jeweiligen Gebäudeabschnitte in Betrieb.
Sie freuen sich wie die Martin-Luther-Schule, die im Juni bereits ihre Abiturienten im Erwin-Piscator-Haus verabschieden will, oder Klaus Hövel als Geschäftsführer der MSLT, der mit der Tourist-Information bereits zum 2. Mai den barrierefreien neuen Standort an der Biegenstraße bezieht. Für das KFZ nennt Gero Braach die neuen Räumlichkeiten des Kulturladens an der Biegenstraße einen "Quantensprung" und das Erwin-Piscator-Haus als Ganzes die "passende kulturpolitische Antwort der Stadt auf die Campusplanung der benachbarten Universität". "Wir freuen uns, dass für uns die Übergangszeit anderer Spielstätten zu Ende ist und sich mit unserem großen Spielort wieder ganz andere Möglichkeiten eröffnen", sagte Intendant Matthias Faltz vom Hessischen Landestheater Marburg.
Die Foyerflächen und das Restaurant werden täglich ganztags von 9 bis 23 Uhr für Besucherinnen und Besucher geöffnet sein. In den Sommermonaten laden die Dachterrasse mit Blick auf die Oberstadt und der Tiefhof des KFZ auch draußen zum Verweilen ein.
Bereits im Juni wird das Hessische Landestheater Marburg die große Bühne im Saal mit einer Wiederaufnahme bespielen. Sowohl "The Blues Brothers – A Tribute" als auch "Cinderella – A Rock `n` Roll-Fairytale" werden in der Theatersaison auf dem Spielplan stehen. Zudem sind zwei Premieren vorgesehen.
pm: Stadt Marburg
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