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Das große Buch


Phantastische Geschichten krönender Abschluss des KuSS-Festivals

20.03.2016 (fjh)
Das große Buch liegt auf dem Tisch. Zwei Männer und zwei Frauen sitzen um diesen Tisch herum. Abwechselnd lesen sie verschiedene Geschichten aus diesem Buch vor.
"Das große Buch" mit phantastischen Geschichten von Franz Hohler bildete am Samstag (19. März) den krönenden Abschluss der 21. hessischen Kinder- und Jugendtheaterwoche "KuSS". Das Theaterhaus-Ensemble Frankfurt brachte die skurilen Anekdoten aus der Feder des originellen Schweizer Kabarettisten und Schriftstellers sehr gekonnt auf die Bühne der "Black Box" des Hessischen Landestheaters Marburg.
Zu Beginn des Gastspiels war die Frankfurter Theatertruppe für ihr Stück "Patricks Trick" mit dem 3. Preis des KuSS-Festivals ausgezeichnet worden. Über den 2. Preis konnte sich das Staatstheater Kassel freuen. Prämiert wurde damit seine Inszenierung "Huck Finn" von Max Eipp nach dem Roman von Mark Twain.
Der mit 2.000 Euro dotierte Hauptpreis des Fördervereins des Hessischen Landestheaters ging an die Compagnie Sac à Dos aus Brüssel für "DAS MÄDCHEN VOM MOND" ("La Fille de la Lune"). Bei diesem Stück treten die beiden Darsteller sowohl miteinander als auch mit ihren Puppen in Interaktion. Die Jury fand das "witzig, kurzweilig und anrührend".
Nach der Preisverleihung entführten die vier Darsteller aus Frankfurt das Publikum in eine Welt unglaublicher Geschichten und damit zugleich ins Reich der Phantasie. Meist war ein Augenzwinkern dabei, wenn "Die Spaghetti-Frau" auf der Nudelpackung im Supermarktregal das Mädchen Sarah einfach an der Hand nahm und nach Italien entführte oder zwei Freunde aus einem bemoosten Schließfach in der unterirdischen S-Bahn-Station "Frankfurt Hauptbahnhof" eine Truhe mit Golddukaten des Urgroßvaters ihrer Großmutter herausholten. Den verschwundenen Leintüchern auf der Wäscheleine gingen die Kinder ebenso auf den Grund wie ein Büroangestellter dem Schwimmbecken, nachdem sich seine Kleider selbständig gemacht haben und einfach ohne ihn verreist sind.
Die kürzeste Geschichte hieß "Der große Zwerg". Sie lautete: "Es war einmal ein Zwerg, der war 1,89 Meter groß."
Die schönste Geschichte war "Die dumme Lawine". Auf berührende Weise zeigte sie, dass vermeintliche Dummheit eine sehr wichtige Eigenschaft sein kann und die Lehrerin Schlawine nicht immer Recht haben muss.
Mit Musik, Gesang und viel pantomimischem Talent überzeugten alle vier Schauspieler das Marburger Publikum. Ebenso phantasievoll wie Hohlers Geschichten war auch ihre Umsetzung durch das Theaterhaus-Ensemble Frankfurt.
Am Ende hatte das Team um Festival-Leiter Jürgen Sachs viele Gründe zum Feiern. Lange ausruhen wird sich Sachs allerdings nicht, denn mit der Vorbereitung der 22. hessischen Kinder- und Jugendtheaterwoche hat er bereits begonnen. Sie startet am 19. März 2017 unter denkbar besten Vorzeichen.
Franz-Josef Hanke
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