09.03.2016 (nha)
Mit dem Motto "Sei die Veränderung, die du in der Welt sehen möchtest" eröffnete der österreichische "Weltenwanderer" Gregor Sieböck am Dienstag (8. März) im ausverkauften Kulturladen KFZ den Saisonabschluss der Planetview-Lichtbildshowreihe. 2016 feiert sie ihr 15. Jubiläum.
Der studierte Wirtschafts- und Umweltwissenschaftler hing seinen Job bei der Weltbank an den Nagel, um in drei Jahren zu Fuß von Österreich bis nach Japan zu wandern. Mit einem 29 Kilo schwerem Rucksack begann die Reise, bei der er - wie er selbst beschreibt - die einzigartigen Geschenke des Wanderlebens erleben durfte: So bezeichnete er die Begegnung mit verschiedensten Welten, der Kontakt mit Pilgern und Einheimischen, vor allem aber die Stille.
Von seiner Route, die über den Jakobsweg von Österreich bis nach Portugal, quer durch Patagonien und über die Anden, an der Küste Kaliforniens entlang bis nach Japan führte, hat er so einige Anekdoten zu erzählen. Untermalt werden sie von eigenen Bildaufnahmen.
Humorvoll erzählte Sieböck von Wochen voller Regen, Meerschweinchen im Schlafsack oder traumhaften Nächten im Zelt unter einem Himmel von tausenden Sternen. Während seines zweistündigen Vortrags stellte er immer wieder die Frage nach der Definition von Erfolg und einem erfüllten Leben, lud zum Leben der eigenen Träume ein und übte Kritik an der allgegenwärtigen Konsumgesellschaft.
Nach seiner großen Reise war für ihn klar: er passt nicht mehr in diese Gesellschaft. Sein Platz ist nicht im "schnelllebigen Österreich". Seither zieht es ihn immer wieder in die Ferne, wofür er sich die notwendigen Freiräume in seinem Leben schafft.
Doch es hat sich etwas verändert: Er verfolgt mittlerweile kein festes Ziel mehr und entscheidet bei seinen Wanderungen an jeder Weggabelung aufs Neue, wohin der Weg ihn führen soll. Denn bei sich selbst ist Sieböck schon angekommen. Sein Weg ist eine kontinuierliche Reise ins Innere.
Nicole Hanke
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