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Hex und weg


Sebastian Nicolas verzauberte die Waggonhalle

24.02.2016 (jhn)
Einen magischen Abend erlebte die Waggonhalle am Dienstag (23. Februar) mit Sebastian Nicolas. Fast zwei Stunden lang verzauberte der preisgekrönte Bühnenkünstler sein Publikum und lehrte es das Staunen.
Eins, zwei, drei, weg! Immer mehr Spielkarten lässt Nicolas aus dem Nichts erscheinen, um sie dann auf unerfindliche Weise wieder verschwinden zu lassen. Noch verblüffender ist die Geschwindigkeit, die er dabei an den Tag legt. Selbst der kühlste Kopf verliert schnell den Überblick und gibt es auf, den Trick der Sache zu ergründen.
Erscheinen und Verschwinden lassen sind die Spezialität des Magiers. Nicht nur Spielkarten, auch kleine Bälle, Stifte und ganze Postkarten wechseln durch Zauberhand ihren Aufenthaltsort oder tauchen gar nicht mehr auf.
Zugegeben: Die Nummer nutzt sich ein wenig ab, wenn das Muster nach über einer Stunde immer noch das Gleiche ist. Es wird leicht vorhersehbar, wo sich die Postkarte befindet, wenn es zwei identische Schatullen auf der Bühne gibt, Nicolas die Postkarte in der einen verschwinden lässt und diese Schatulle beim zweiten Öffnen plötzlich leer ist. Aber dennoch gelingt es dem Magier den ganzen Abend über, zu unterhalten.
Mit viel Witz, einer Portion Selbstironie und seinem sympathischen Auftreten nimmt Nicolas das Publikum für sich ein. Wie mit seinen Requisiten, spielt er auch mit den Zuschauern,wobei die Interaktion an erster Stelle steht.
Die Tricks gewinnen an Glaubwürdigkeit durch die Assistenz eines Unbeteiligten, der das jeweilige Kunststück nicht kennt. So verschwinden mit Hilfe verschiedener "Zauberschüler" Ringe, Geldscheine und sogar eine einzelne Buchseite. Vermutungen zum Verbleib der Gegenstände erweisen sich zwar häufig als richtig, doch wie sie dorthin kommen konnten, bleibt ein Rätsel.
Nicolas schafft es durch geschickte Ablenkung, sein Publikum hinters Licht zu führen. Mal erzählt er eine unterhaltsame Anekdote, mal rezitiert er ein Gedicht, und ein anderes Mal gelingt ihm die Verschleierung seiner Tricks durch einfaches Erläutern dessen, was er gerade tut.
Besonders eindrucksvoll erscheint dabei das vermeintliche Ritzen seiner Haut mit einer Spielkarte. Nicolas verzieht keine Miene und zieht zur Erklärung ein Rasiermesser hinter der Karte hervor. Unter dem Gelächter seines Publikums wischt er sich mit einem verschmitzten Lächeln das von der Hand, was natürlich nur Kunstblut ist, und der Trick bleibt geheim.
Offene Münder, ein "Wie hat er das jetzt gemacht?" und pure Verblüffung sind Reaktion auf die Kunst des Tricksers. Zurecht erntet er von Kunststück zu Kunststück aufs Neue Applaus und schafft es dabei, eine magische Atmosphäre - unterstützt durch Musik und dezente Lichteffekte - aufrechtzuerhalten. Mit Nicolas erlebt man einen Abend zum Mitmachen, zum Schmunzeln und vor allem zum Staunen.
Jonas Neureither
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