14.02.2016 (fjh)
Mit Befremden und Unverständnis hat der
Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) den jüngst publik gewordenen Vorschlag des Oberbürgermeisters Dr. Thomas Spies zur Kenntnis genommen, die Kreuzung der Bahnhofstraße mit der Robert-Koch-Straße im Sinne eines flüssigeren Autoverkehrs umzubauen. Zu diesem Zweck wolle Spies nicht nur den Grünstreifen vor der alten Augenklinik opfern, sondern die - diesen Bereich passierenden - Fußgänger buchstäblich an die Wand – namentlich die Augenklinik – drängen.
"Der Plan des Oberbürgermeisters, die im Rahmen des Verkehrsversuches in der Nordstadt erfolgte Entschleunigung des Autoverkehrs durch die Einrichtung einer zusätzlichen Autospur teilweise zu revidieren - und dies auf Kosten schwächerer VerkehrsteilnehmerInnen wie FußgängerInnen und FahrradfahrerInnen - mutet angesichts des Kommunalwahlkampfes wie ein Einknicken vor der rückwärtsgewandten Autolobby an", erläuterte der AStA-Verkehrsreferent Cornelius Hansen. "Insbesondere angesichts weitergehender Pläne, den Verkehr in der Nordstadt zu beruhigen – hier seien die angedachte Begrenzung auf 30 Kilometer pro Stunde zulässige Höchstgeschwindigkeit und der Umbau der Elisabethstraße genannt – nimmt sich der Plan, der dem Autoverkehr in dieser Gegend wieder zu mehr Attraktivität verhülfe, nicht nur kontraproduktiv, sondern in hohem Maße inkonsistent aus."
Hansen führte weiter aus: "Auch vor dem Hintergrunde des Campus Firmanei muss es aber das oberste Gebot verkehrspolitischen Handelns sein, die Aufenthaltsqualität im Nordviertel zu steigern und die Rivalität zwischen den verschiedenen Verkehrsteilnehmern zu beenden. Das passt mit einseitiger Bevorzugung des Autoverkehrs nicht zusammen." Statt der Erweiterung des Straßenraums, die zusätzliche Autofahrer anlockt und zu höheren Geschwindigkeiten verleitet – ganz im Stil des anachronistischen Konzepts der "autogerechten Stadt" –fordert der AStA im Sinne einer zukunftsorientierten, sozialen und ökologischen Verkehrsplanung nachdrücklich die Umsetzung der verkehrsberuhigenden Vorhaben in der Nordstadt.
pm: AStA Marburg
Text 11244 groß anzeigenwww.marburgnews.de