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Zu Vizepräsidenten


Senat wählte Joachim Schachtner und Evelyn Korn

14.01.2016 (fjh)
Zu Vizepräsidenten hat der Senat der Philipps-Universität am Mittwoch (13. Januar) Prof. Dr. Joachim Schachtner und Prof. Dr. Evelyn Korn gewählt. Die dritte Amtsperiode von Schachtner als Vizepräsident für Informations- und Qualitätsmanagement beginnt am Montag (1. März).
Korn ist neu im Präsidium. Sie tritt am Donnerstag (15. April) die Nachfolge von Prof. Dr. Harald Lachnit als Vizepräsidentin für Studium und Lehre an. Der als Vizepräsident für Forschung, Nachwuchsförderung und Internationales nominierte Prof. Dr. Ulrich Koert erhielt im ersten Wahlgang nicht die erforderliche Mehrheit und zog daraufhin seine Kandidatur zurück.
Auf Schachtner entfielen 30 von 32 abgegebenen gültigen Stimmen bei zwei Nein-Stimmen. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit wird die Einführung des integrierten Campus-Managementsystems sein.
Dieses Projekt hat er seit seinem Amtsantritt im Jahr 2010 auf den Weg gebracht. Ab 2016 wird das System schrittweise in den produktiven Betrieb gehen. Es begleitet die Administration des gesamten Studienverlaufs von der Bewerbung bis zum Studienabschuss sowie der Alumni.
In Schachtners Ressort fallen auch die Themen "Neue Medien in der Lehre" und das Qualitätsmanagement. Daneben engagiert sich Schachtner in intensiver Zusammenarbeit mit der Universitätsstadt Marburg für die Museen und Sammlungen der Universität. "In allen Bereichen habe ich hervorragendes Engagement und außerordentliche Motivation der Beteiligten erleben dürfen", bedankte sich der wiedergewählte Vizepräsident.
Der 52-jährige Biologe ist seit 1997 an der Philipps-Universität und war von Anfang an in der universitären Selbstverwaltung engagiert. Schachtner studierte in Regensburg und wurde 1994 an der TU München promoviert. Als Postdoktorand forschte er an der TU München und der University of Washington in Seattle.
Er wurde 2006 an der Philipps-Universität habilitiert und ist seit 2008 außerplanmäßiger Professor für Biologie. Er forscht im Bereich Neurobiologie und Ethologie und hier speziell zum Geruchssinn von Insekten.
Korn erhielt 22 von 30 gültigen Stimmen bei vier Nein-Stimmen und vier Enthaltungen. Die Wirtschaftswissenschaftlerin wird die Großprojekte weiterführen, für die der Psychologe Lachnit in seiner sechsjährigen Amtszeit Bundes- und Landesmittel eingeworben hatte.
Mit dem Projekt "Für ein richtig gutes Studium" im Rahmen des Qualitätspakts Lehre verbessert die Universität die Studienbedingungen. Vor allem geht es um Unterstützung beim Übergang von der Schule zum Studium und um die Qualität von Beratung, Lehre und Betreuung. Ergänzend dazu übernimmt Korn das Projekt "ProPraxis" zur Weiterentwicklung der Qualität des Lehramtsstudiums.
"Die Philipps-Universität ist als Volluniversität mit einer großen Fächervielfalt ein starker Standort, um in der Lehre Erkenntnisgewinn und persönliche Entwicklungen der Studierenden zu fördern", sagte Korn. Um das Potenzial dieser Vielfalt auszuschöpfen, sei eine gut strukturierte Kommunikation zwischen den Fächern und zwischen Lehrenden und Lernenden nötig.
"Diese Prozesse brauchen viel Zeit", erklärte die neue Vizepräsidentin. "Die Ressourcen der Universität werden aber auf absehbare Zeit knapp bleiben. Daher ist es wichtig, Spielräume für den Austausch auszuweiten, indem der schon eingeschlagene Weg einer konsequenten Prozessorientierung in der Studiengangsentwicklung und Studienorganisation fortgeführt wird. Ich persönlich genieße die Möglichkeit zum interdisziplinaren Arbeiten an der Philipps-Universität und freue mich darauf, im Team des Präsidiums dazu beizutragen, dass die interdisziplinäre Vernetzung weiter ausgebaut wird. Hier sehe ich auch noch spannende Möglichkeiten für die Entwicklung von Studienangeboten."
Die 46-jährige Wirtschaftswissenschaftlerin studierte und promovierte in Dortmund. 2004 wurde sie an der Universität Tübingen habilitiert. Im gleichen Jahr wurde sie nach Marburg als Professorin für Mikroökonomie berufen.
In ihrer Forschung befasst sie sich mit der Frage, wie Institutionen das Verhalten von Entscheidern - insbesondere ihre Bereitschaft zur Kooperation - beeinflussen. Sie untersucht sowohl aktuelle Fragestellungen - etwa zur Familienpolitik - als auch aus der Antiken Welt wie zum Beispiel in einem gemeinsamen Forschungsprojekt mit der Marburger Gräzistik zu Platons Wirtschaftskonzeption.
Für den zur Wiederwahl vorgeschlagenen Vizepräsidenten für Forschung, Nachwuchsförderung und Internationales Koert stimmten im ersten Wahlgang neun Senatsmitglieder bei 17 Nein-Stimmen und sechs Enthaltungen. Nach einer kurzen Sitzungsunterbrechung zog der 54-jährige Chemiker seine Kandidatur zurück.
Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause bedankte sich bei allen Kandidaten und der Kandidatin für die Bereitschaft, sich für die Universität zu engagieren und ihre Erfahrung und Kompetenz für die verantwortungsvollen Ämter im Präsidium einzubringen. Sie bedauerte, dass Koert nicht wiedergewählt wurde. Er habe als Vizepräsident schwierige Strukturfragen wie beispielsweise die Reform der Organisation für Nachwuchsförderung erfolgreich gestaltet, die Internationalisierung der Universität vorangebracht und die Rahmenbedingungen für die Forschung weiter verbessert.
Die Präsidentin gratulierte Korn und Schachtner zu ihrer Wahl. "Vor uns liegen spannende Aufgaben, die mit der ganzen Universität bearbeitet sein wollen. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit in den kommenden drei Jahren“, sagte Krause. Ein großer Dank gelte Prof. Dr. Harald Lachnit, der in den sechs Jahren seiner Amtszeit viel in der Universität bewegt habe, auch über sein Ressort Studium und Lehre hinaus.
Die Amtszeit der Vizepräsidentin und des Vizepräsidenten beträgt drei Jahre. Sie üben ihr Amt mit Drei Vierteln ihrer Arbeitszeit aus, um noch Zeit für Forschung und Lehre zu haben.
pm: Phillipps-Universität Marburg
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