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Studi als Vize


AStA fordert Platz im Präsidium

16.11.2015 (fjh)
Eine studentische Vizepräsidentin hat der Allgemeine Studierendenausschuss (AStA) am Montag (16. November) gefordert. Im Januar 2016 soll der Senat der Philipps-Universität neue Vizepräsidenten wählen. Das hessische Hochschulgesetz räumt der Universitätspräsidentin dabei das Vorschlagsrecht für die Kandidaten ein.
Die Studierendenschaft hat die Universitätspräsidentin seit vielen Jahren wiederholt aufgefordert, eine studentische Vizepräsidentin für das Amt des für "Studium und Lehre" zuständigen Vize vorzuschlagen. Zuletzt ist das in der Senatssitzung am Mittwoch (11. November) geschehen.
Der AStA unterstützt diese Forderungen entschieden. Seine Referentin für Hochschulpolitik erläuterte diesen Vorschlag: "Eine VizepräsidentIn aus der Statusgruppe der Studierenden ist viel näher am studentischen Lebensalltag und könnte besser auf die sozialen Belange von Studierenden eingehen."
Nach Ansicht von Maria Hagen ist es "dringend geboten, Barrieren im Studium sowie bei der Hochschulzulassung abzubauen. Studierenden mit Kindern und Familie genauso wie Studierenden mit Nebenjob zur Sicherung des Lebensunterhalts oder mit körperlichen Beeinträchtigungen muss es im gleichen Maße möglich sein, ihr Studium in einer angemessenden Zeit und ohne Überlastung bewältigen zu können wie allen anderen. Eine Vize aus der Studierendenschaft ist im Gegensatz zu professoralen oder ähnlichen Vizen automatisch mit den Problematiken der Studierenden vertraut und somit ExpertIn für diese."
Die Weiterentwicklung der Lehre und der Studiengänge weg von der Zentrierung auf Professoren als Lehrende hin zu einem Studium, das das Lernen in den Mittelpunkt stellt, sei notwendig. "Hierzu braucht es unbedingt die Perspektive eines Lernenden", forderte Hagen. "Diese darf nicht weiter ausgeschlossen bleiben!"
Zuletzt wurde das Thema in der Senatssitzung am Mittwoch (11. November) von Studierenden diskutiert. "Es gab im Senat durchaus eine positive Grundhaltung für eine sachliche Auseinandersetzung mit einem studentischen Vize", berichtete Senator Konstantin Korn. "Gegenargument der Präsidentin war, dass ein Studierender als Vize nicht durchsätzungsfähig gegenüber ProfessorInnen und Fachbereichen sei."
Professoren nutzten immer noch ihre Macht - insbesondere gegenüber Studierenden - aus, um ihre partikularen oder persöhnlichen Interessen durchzusetzen, bedauerte Korn. "Die Präsidentin hat leider nicht den Mut bewiesen, den Versuch zu unternehmen, diese verkrusteten Strukturen durch einen studentischen Vize aufzubrechen. ProfessorInnen sind schließlich keine Ordenarien mehr."
Die Hochschulpolitische AStA-Referentin Elisabeth Kula bedauerte dieses Verhalten: "Es ist wieder einmal deutlich geworden, welche Macht die Präsidien gegenüber demokratischen Gremien wie akademischen Senaten haben. Dem muss endlich per Gesetzt ein Riegel vorgeschoben werden. Die Landesregierung sollte endlich reagieren und die demokratisch gewählten Gremien - also die Senate - gegenüber den Präsidien stärken und paritätisch besetzen!"
pm: AStA Marburg
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