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Neues Gremium


Kreis sucht Aktive für Behindertenbeirat

18.10.2015 (fjh)
Interessierte an einer Mitarbeit in seinem neuen Behindertenbeirat sucht der Landkreis Marburg-Biedenkopf. Mit der Verabschiedung einer Satzung für einen Beirat für die Teilhabe von Menschen mit Behinderungen - kurz "Behindertenbeirat" genannt - wird die Partizipation von Menschen mit Behinderungen im Landkreis gestärkt.
Die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen (UN BRK), die 2009 in Deutschland in Kraft getreten ist, soll Menschen mit Behinderungen die Teilhabe am politischen und öffentlichen Leben garantieren und ihnen die Möglichkeit bieten, aktiv an Entscheidungsprozessen mitzuwirken, insbesondere wenn sie davon unmittelbar betroffen sind. Der zentrale Gedanke der UNBRK ist die Inklusion. Diese Grundidee fordert dazu auf, dass nicht mehr Menschen ohne Behinderung über Themen und Belange von Menschen mit Behinderung nachdenken, sondern die Behinderten von Anfang an mit eingebunden werden.
"Deshalb sind wir mit unserer Satzung auch den Weg gegangen, dass Menschen mit Behinderungen ihre Interessen selbst vertreten", erklärte Landrätin Kirsten Fründt. Dem Beirat sollen neun Menschen mit einer Behinderung angehören. Bei der Besetzung sollen verschiedene Formen der Behinderung berücksichtigt werden und zu gleichen Anteilen Frauen und Männer vertreten sein.
Wer Interesse an einer Mitarbeit in diesem Beirat hat und schwerbehindert ist, sollte sich beim Fachbereich Familie, Jugend und Soziales unter Nutzung des dafür bereitgestellten Bewerbungsbogens bis Sonntag (15. November) melden. Danach wird der Kreisausschuss eine Besetzung des Beirats vornehmen.
"Ich würde mich freuen, wenn möglichst viele betroffene Menschen davon Gebrauch machen würden", sagte Fründt. Die Satzung für den Behindertenbeirat sowie den Bewerbungsbogen zur Mitarbeit im Beirat können Interessierte von der Internetseite des Landkreises herunterladen.
Neben der Erörterung aktueller Themen und Probleme von Menschen mit Behinderungen soll der Beirat insbesondere Anregungen und Vorschläge für die Gestaltung einer barrierefreien Umwelt und eines barrierefreien Zugangs zu den unterschiedlichen Dienstleistungsangeboten im Landkreis Marburg-Biedenkopf geben. Das betrifft beispielsweise die Bereiche Bildung, Arbeiten, Freizeit, Kultur, Wohnen, Mobilität und Infrastruktur. Bei den vielfältigen Aufgabenbereichen des Landkreises kommt dem Beirat eine wichtige beratende Funktion des Kreisausschusses zu.
Uwe Pöppler vom Fachbereich Familie, Jugend und Soziales freut sich auf die Zusammenarbeit mit den Mitgliedern des Behindertenbeirats und sieht sie als wichtige Partner bei der Weiterentwicklung der Angebote in seinem Fachbereich. "Inklusion ist für unsere Arbeit ein wichtiges Handlungsprinzip", erklärte er. "Wir sind erste Schritte in der Umsetzung gemeinsamer Angebote von Menschen mit und ohne Behinderung bereits gegangen. Der Ausbau inklusiver Freizeitangebote sowie Menschen mit Beeinträchtigungen, die Leistungen der Sozialhilfe beziehen, wieder eine gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, sind für uns wichtige Aspekte der Arbeit."
Für Landrätin Fründt ist die Bürgerbeteiligung ein zentrales Anliegen und gehört zu ihrem demokratischen Selbstverständnis: "Die Einbeziehung aller Menschen mit oder ohne Beeinträchtigungen in die Entscheidungen von Politik und Verwaltung gehört für mich zu den Grundsteinen unseres demokratischen Gemeinwesens. Für ein von Achtung und Toleranz geprägtes Zusammenleben von Menschen in ihrer Vielfalt ist dieses von zentraler Bedeutung."
Damit die Angebote den Bedürfnissen der Menschen mit und ohne Behinderungen entsprechen, benötigt der Kreis die Anregungen der Menschen mit Beeinträchtigungen als Experten in eigener Sache. Kontaktadresse für die Mitarbeit im Behindertenbeirat ist die e-Mail FBFJS at marburg-biedenkopf.de.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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