06.10.2015 (fjh)
Das Historische Stadtsiegel hat die
Universitätsstadt Marburg dem bisherigen Regierungspräsidenten Dr. Lars Witteck verliehen. Oberbürgermeister Egon Vaupel überreichte die Auszeichnung während der feierlichen Verabschiedung Wittecks aus seinem Amt vor 600 geladenen Gästen in Gießen.
Auf diesen Anlass hätte Vaupel für die Auszeichnung "gerne verzichtet". Wie sehr er die enge Zusammenarbeit mit Witteck über Parteigrenzen hinweg geschätzt habe und wie sehr er sein Ausscheiden aus dem Amt bedauere, machte der Oberbürgermeister in seiner Dankesrede für den scheidenden Regierungspräsidenten deutlich.
"Sie waren immer ein Mittler weit über den Auftrag hinaus, dem ein Regierungspräsident qua Amtes verpflichtet ist", betonte Vaupel. Gerade Aufgaben wie die Aufnahme von vielen Menschen, die durch Krieg, Verfolgung, Hunger und Not vertrieben werden, erforderten weit mehr als die Umsetzung von Verordnungen und Gesetzen. Witteck habe seine Freiräume als Regierungspräsident immer verantwortungsvoll, menschlich, mit Herzblut, sehr fair und zum Wohle der Bürgerinnen und Bürger ausgefüllt, bedankte sich Vaupel aus voller Überzeugung.
Witteck war der sechste Präsident des Regierungsbezirks, zu dem die Landkreise Gießen, Lahn-Dill, Marburg-Biedenkopf, Vogelsberg und Limburg-Weilburg gehören. Seit 2009 führte er die 900-köpfige Mittelbehöre mit Sitz am Landgraf-Philipp-Platz in Gießen, die Aufgaben von A wie Abfallwirtschaft bis Z wie Zuwanderung unter einem Dach vereint. Hinzu kommt ein großer Bereich mit den sechs Hessischen Versorgungsämtern und dem Hessischen Landesprüfungs- und Untersuchungsamt im Gesundheitswesen sowie nicht zuletzt der Hessischen Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge.
Das Amt des Regierungspräsidenten hat der 41-jährige Witteck aus privaten und beruflichen Gründen niedergelegt. Er wechselt in den Vorstand der
Volksbank Mittelhessen.
Zum neuen Regierungspräsidenten wurde Dr. Christoph Ullrich ernannt. Ullrich ist den Marburgern bereits aus seiner Zeit als Präsident des Landgerichts Marburg bekannt. Er habe schondamals den offenen Umgang Ullrichs gegenüber Behörden sowie Bürgerinnen und Bürgern sehr geschätzt, erklärte Oberbürgermeister Vaupel und freue sich auf die Zusammenarbeit.
pm: Stadt Marburg
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