28.09.2015 (fjh)
Damit gut ausgebildete Naturwissenschaftlerinnen ihre Karriere aufgrund einer Familiengründung nicht wesentlich unter- oder sogar abbrechen müssen, wurde 2006 in Deutschland das Förderprogramm "FOR WOMEN IN SCIENCE" ins Leben gerufen. Das Programm trägt dazu bei, die Situation hochqualifizierter Frauen zu verbessern, die zugleich Doktorandin und Mutter sind. Vor allem soll es sie darin bestärken, ihren Weg in der Forschung fortzusetzen und damit der Wissenschaft wichtiges Know-how zu erhalten.
Jährlich werden drei Preisträgerinnen ausgezeichnet. Die Preisverleihung fand jetzt in Kassel statt.
Zu den drei Geehrten gehörte in diesem Jahr die Marburger Mikrobiologie Annina Schulz. Sie forscht an der Arbeitsgruppe von Prof. Erhard Bremer am Fachbereich Biologie der
Philipps-Universität.
Die Preisträgerinnen erhalten jeweils eine finanzielle Unterstützung im Wert von 20.000 Euro. Die Förderung soll es den Wissenschaftlerinnen erleichtern, Forschung und Familienzeit besser zu vereinbaren.
Dazu gehören für ein Jahr 400 Euro monatlich für Kinderbetreuung oder Haushaltshilfe. Aber auch Coaching- und Weiterbildungsmaßnahmen werden aus dem Förderbetrag finanziert.
10.000 Euro aus der Fördersumme fließen an das Institut der jeweiligen Preisträgerin. Dort werden Projekte umgesetzt, die nachhaltig die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern. Beispielsweise kann das durch die Einrichtung eines Eltern-Kind-Zimmers geschehen.
Die Deutsche UNESCO-Kommission und L’Oréal Deutschland stehen hinter dem Förderprogramm. Seit fast zehn Jahren unterstützen sie in Zusammenarbeit mit der Stiftung der Nobelpreisträgerin Christiane Nüsslein-Volhard herausragende Doktorandinnen der Naturwissenschaften.
Nach dem Diplomstudiengang Biochemie an der Universität Greifswald betreibt Schulz in der Arbeitsgruppe von Bremer Grundlagenforschung an der Philipps-Universität. Im Rahmen ihrer Promotion untersucht sie, wie von Bakterien hergestellte Schutzsubstanzen abgebaut werden und diesen wiederum als Nahrungsquelle dienen.
pm: Philipps-Universität Marburg
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