26.08.2015 (fjh)
Zu Deutschlands "Bahnhof des Jahres" hat die Jury der "Allianz pro Schiene" den Marburger Hauptbahnhof gekürt. Bundesverkehrsminister Alexander Dobrindt übergab die Auszeichnung am Mittwoch (26. August) an die Verantwortlichen.
Nach langen Jahren des Wartens hatte 2006 mit einem Vertrag zur Bahnhofsentwicklung das Gemeinschaftsprojekt von Deutscher Bahn AG (DBAG), Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), der Universitätsstadt Marburg und der gemeinnützigen städtischen Wohnungsbaugesellschaft GeWoBau begonnen. Die Beteiligten wollten den Bahnhof modernisieren und die angrenzenden Bereiche des Bahnhofs in ihrer Gesamtheit umfassend verbessern.
Von 2009 bis zur Fertigstellung im Jahr 2015 wurden über 30 Millionen Euro in den Umbau und die Sanierung des 1909 eingeweihten denkmalgeschützten Bahnhofsgebäudes, den Umbau der Bahnanlagen und die Neugestaltung des Bahnhofsvorplatzes investiert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen und wird durch die Auszeichnung als "Bahnhof des Jahres" auch bundesweit gewürdigt.
Der Bahnhof, den täglich über 15.000 Menschen nutzen, ist nun komplett barrierefrei. Die vielen Details wie Orientierungshinweise in Brailleschrift auf den Handläufen oder das Leitsystem in der Halle wurden in enger Abstimmung mit dem Behindertenbeirat erarbeitet.
Durch die weitgehende Verlagerung des Autoverkehrs weg vom Bahnhofsvorplatz wurde der Verkehr dort neu geordnet. Die Abläufe zwischen Radfahrern, Fußgängern, dem Auto- und Busverkehr zeigen sich deutlich verbessert, auch wenn es zumindest beim Radverkehr noch einiger Nachbesserungen bedarf.
Auch der Kreisverband des Verkehrsclubs Deutschland (VCD) zeigte sich sehr erfreut über die Auszeichnung. Zur Abrundung des Gesamtprojekts fehlen seiner Ansicht nach aber noch zeitgemäße Radabstellanlagen im Umfeld des Bahnhofs. Auch die bereits vor Jahren angedachte Fahrradstation in der Erweiterung des Parkdecks der Stadtwerke Marburg (SWM) lasse weiterhin auf sich warten.
pm: VCD-Kreisverband Marburg
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