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Besonders engagiert


53 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge in Marburg

11.08.2015 (fjh)
Als besonders engagierte Kommune wird die Universitätsstadt Marburg unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen bei der Entwicklung einer Lebensperspektive helfen. Am Donnerstag (23. Juli) waren in Marburg 51 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht.
Am 19. Oktober wird die Steinmühle eine weitere Gruppe mit 14 Plätzen eröffnen. Die Deutsche Blindenstudienanstalt (BliStA) wird ebenfalls Wohnraum für unbegleitete minderjährige Flüchtlinge zur Verfügung stellen.
Bereits jetzt gehen die Stadt und der Landkreis Marburg-Biedenkopf in diesem Bereich bewusst weit über ihre Verpflichtung hinaus. Bürgermeister Dr. Franz Kahle betonte im Jugendhilfeausschuss: "Wir sehen als Stadt unseren Auftrag, insbesondere den unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen in ihrer schwierigen Lebenssituation mit Rat und Hilfe zur Seite zu stehen. Gerade junge Menschen brauchen Unterstützung, damit sie ihren Weg in ein selbstständiges Leben gehen können. Gemeinsam mit unseren Kooperationspartnern werden wir neue Perspektiven schaffen. Die Universitätsstadt ist für diese Aufgaben bestens geeignet, da sie als Stadt der Bildung bereits vielen jungen Menschen dabei geholfen hat, ihren eigenen Weg zum Erwachsensein zu finden."
Jugendamtsleiter Christian Meineke fügte hinzu: "Wir sind mit unseren Angeboten für minderjährige Flüchtlinge sehr gut aufgestellt." Das Jugendamt gewähre insbesondere bei der Hilfe zur Erziehung von unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen und den sogenannten "Selbstmeldern" stationäre und ambulante Hilfen. "Wir lassen nicht nach in den Bemühungen und werden den Auftrag des Magistrats, bis Jahresende 100 Plätze zur Verfügung zu stellen, auch umsetzen", versprach Meineke.
Die Stadtverordnetenversammlung (StVV) hat am Freitag (17. Juli) einen Beschluss zur Situation von Flüchtlingskindern in der Stadt gefasst. Dabei unterstützte sie das Vorhaben der Stadt, als besonders engagierte Kommune unbegleiteten minderjährigen Flüchtlingen zur Seite zu stehen.
Für Jugendliche, die gemeinsam mit ihren Familien geflüchtet sind, sei in ähnlicher Weise Sorge zu tragen. Junge erwachsene Flüchtlinge zwischen 18 und 27 Jahren sollen die Chance eines schulischen und beruflichen Abschlusses erhalten.
Das Stadtparlament hat den Magistrat dazu aufgefordert, bei der Landesregierung dafür einzutreten, dass entsprechend des jeweiligen Bedarfs dieser Jugendlichen und jungen Erwachsenen hinreichende schulische Angebote zur Verfügung stehen. In Kooperation mit der Agentur für Arbeit, dem KreisJobCenter und dem Büro für Integration beim Kreis soll dafür geworben werden, dass Ausbildungsplätze für diese Jugendlichen bereitgestellt werden.
Für Flüchtlingskinder werden ausreichende Kindertagesbetreuungsplätze zur Verfügung gestellt. In der Regel sind sie halbtags, da die Flüchtlingsfamilien ihre Kinder meist nicht ganztägig außer Haus geben wollen.
Durch die Jugendförderung wurden Kontingente für Flüchtlingskinder bei Freizeiten und in der Kinderferienbetreuung zur Verfügung gestellt. Bisher ist die Nachfrage allerdings gering.
Gemeinsam mit dem Fachdienst Jugendberufshilfe organisiert das Jugendamt Hilfen zur Einmündung in Ausbildung. Das Jugendamt hilft mit, dass junge Menschen zur Schule gehen können beziehungsweise ausreichend Schulkapazität zur Verfügung steht. Die Steinmühle wird bei ihrem integrativen Konzept zur Bildung und Betreuung direkt auf dem Schulgelände unterstützt.
Zugänge zur psychosozialen Versorgung werden gewährleistet. Hier besteht gegenwärtig eine bedarfsgerechte Versorgung. Festzustellen ist, dass die Nachfrage nach Coaching und Supervision derzeit bei den Fachkräften bedeutend höher ist als der Bedarf von Psychotherapie für die Flüchtlinge selbst.
pm: Stadt Marburg
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