29.06.2015 (svr)
2017 wird Deutschland das 500-jährige Jubiläum der Reformation feiern. Der bundesweite Lenkungsausschuss, der dieses Jubiläum vorbereitet, tagte in der Universitätsstadt Marburg. Oberbürgermeister Egon Vaupel empfing die Mitglieder des Ausschusses, die zuvor Schloss und Altstadt besichtigt hatten und an einer Andacht mit Dekan Burkhard zu Nieden in der Lutherischen Pfarrkirche teilgenommen hatten.
1517 soll Martin Luther an der Schlosskirche in Wittenberg der Überlieferung nach seine Thesen angeschlagen haben. Dieses Datum gilt als historischer Beginn der Reformation.
Der Lenkungsausschuss, der unter Vorsitz von Sachsen-Anhalts Kultusminister Stephan Dorgerloh die Feierlichkeiten für das Jubiläum vorbereitet, kam bereits zu seiner 17. Sitzung zusammen. Es war seine erste und einzige in der Universitätsstadt Marburg, in der Landgraf Philipp der Großmütige 1529 zu den Religionsgesprächen einlud.
Martin Luther, Philipp Melanchthon und der Schweizer Huldrych Zwingli folgten seiner Einladung. Marburg ist somit auch ein Ort der Reformationsgeschichte.
"Gastfreundlichkeit ist an allen Orten, wo Kirche ist", zitierte Vaupel den Reformator Luther im Gasthaus "Zur Sonne", wohin wegen starken Regens der Empfang verlegt worden war, der eigentlich auf dem Marktplatz stattfinden sollte. "Marburg ist auch die Stadt der Kirchen", betonte Vaupel. Sie dienten nicht nur der Religionsausübung, sondern engagierten sich darüber hinaus auch in Bereichen, die für die Stadt sonst so nicht leistbar seien wie bei Kindergärten oder in der Obdachlosenhilfe.
Fünf Tage sei Luther in Marburg gewesen, sagte Vaupel. Die Religionsgespräche der Reformatoren hätten zwar zu keiner Einigung geführt, aber immerhinhabe man sich über 14,5 Punkte doch verständigt. Dem Ausschuss wünschte er eine hundertprozentige Einigkeit bei den Vorbereitungen des Jubiläums.
In Marburg arbeitet der Fachdienst Kultur der Universitätsstadt ebenfalls bereits an einem umfassenden Programm für 2017.
pm: Stadt Marburg
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