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Harry Rowohlt und sein Verhältnis zu Marburg

16.06.2015 (fjh)
Zu Marburg hatte er ein besonderes Verhältnis. Das hat Harry Rowohlt einmal in einem Buchbeitrag bekannt. Hier testete der Schriftsteller, Übersetzer, Schauspieler und Sprecher immer seine neuen Programme.
"Puh der Bär" ist am Montag (15. Juni) im Alter von 70 Jahren in Hamburg gestorben. Der Hauptperson des bekannten Kinderbuchs hatte der Verleger-Sohn nicht nur seine sonore Stimme geliehen; er hatte das Kinderbuch auch noch einmal neu aus dem Englischen ins Deutsche übertragen.
In Marburg gastierte Rowohlt regelmäßig. Im Kulturladen KFZ testete er immer seine neuen Programme.
Die besondere Mischung aus Provinzialität und Intellektualität war Rowohlts Grund für die Wahl Marburgs: Verstanden viele die Pointen nicht, setzten sie zuviel voraus. Lachten die Intellektuellen im Publikum nicht, waren sie zu platt.
Was in Marburg funktionierte, das erwies sich als tourneetauglich. Sowohl in Großstädten wie auch in der Pampa kam Rowohlt damit dann an.
"Der Paganini der Abschweifungen" garnierte seine Lesungen gern mit spontanen Gags. Ein Beispiel dafür ist seine Reaktion auf den Vornamen der Besucherin einer Lesung im KFZ. Erdmuthe Sturz erinnerte ihn an Besuche im Club Voltaire, wo die Gäste bei der gleichnamigen Bedienung ihre Bestellungen in hessischer Mundart aufgaben: "Ädmuhde, machste mir noch"n Biäh?"
Franz-Josef Hanke
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