09.06.2015 (ms)
Mit eher satirischen Äußerungen hat sich der Oberbürgermeister-Kandidat Marius Beckmann zu Wort gemeldet. Den sozialdemokratischen Vorstoß zur Abschaffung von Wohnungslosigkeit begrüßt er grundsätzlich.
"Die Abschaffung einzelner Probleme - beispielsweise der Wohnungslosigkeit - kann jedoch dem komplexen Gefüge von Problemen in Marburg und den restlichen Domänen rot-grüner Regierungspraxis nicht gerecht werden", meinte Beckmann. Als Oberbürgermeister Marburgs will er deswegen alle Probleme abschaffen.
"Ich bin nicht zuletzt Politiker geworden, um Probleme abschaffen zu können", sagte der gelernte Politiker. Als eins der Probleme mit höchster Abschaffungspriorität nennt Beckmann die allgemeine Wohnungsknappheit und Mietpreisproblematik. Durch ein Maklerverbot könnten Synergieeffekte in der Abschaffung der Wohnungslosigkeit entstehen.
Auch dieAnwesenheit der lästigen Studentenverbindungen will Beckmann durch die bauliche Ausgemeindung der Lutherstraße und Umwandlung bisheriger Verbindungshäuser außerhalb des ausgemeindeten Gebietes zu bezahlbarem Wohnraum abschaffen. "Wieso wurde diesem Problem so lange tatenlos zugesehen", fragte Beckmann.
Auf die Frage nach dem Problem hohler Phrasendrescherei im Wahlkampf antwortet der Politiker: "Klar! Das ist eines der Probleme, die wir zügig abschaffen werden. Die juristischen Möglichkeiten werden derzeit von uns geprüft."
Der Vorstand des Kreisverbands Marburg-Biedenkopf der PARTEI begrüßt, dass durch die öffentliche Auseinandersetzung zwischen den OB-Kandidaten Dr. Elke Neuwohner und Dirk Bamberger zum Thema Marktfrühschoppen "endlich mal ein wenig Schwung in den OB-Wahlkampf kommt". Dennoch sieht sich die PARTEI durch den billigen Populismus von christdemokratischer Seite genötigt, festzustellen, "dass der Marktfrühschoppen ein ganz schöner Mist ist und es auch immer war".
Das liege nicht nur an der unglaublich schlechten Musik dort, sondern vor allem an der Instrumentalisierung der Veranstaltung durch studentische Verbindungen.. Mit Beckmann als OB werde es keinen Marktfrühschoppen mehr geben. Wenn nicht die von ihm propagierte Flutung der Oberstadt verhindere, dann eine Vielzahl anderer guter Ideen, die bereits alle in der Schublade liegen.
Außerdem widerspricht die PARTEI der Behauptung, Graffiti sei ein wirkliches Problem in Marburg. Andere Städte hätten längst erkannt, dass Street-Art eine Chance darstellt.
pm: Die PARTEI Marburg-Biedenkopf
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