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Individuell zugeschnitten


Krebstherapie soll genetischen Hintergrund beachten

08.06.2015 (fjh)
Marburger Krebsforscher haben aufgeklärt, welche molekularen Ursachen für Resistenzen gegen verschiedene Leukämie-medikamente verantwortlich sind. Die Wissenschaftler des "Marburger Carreras-Leukämie-Centrums" belegen in mehreren Veröffentlichungen, wie sich die Prognosen für Krebspatienten verbessern lassen, wenn Molekularmedizin und Krankenversorgung eng ineinandergreifen.
In naher Zukunft könnte Krebs die Herz-Kreislauf-Erkrankungen als Todesursache Nummer eins ablösen. In den Vereinigten Staaten von Amerika (USA) und China zeichnet sich diese Entwicklung bereits ab.
"Akute Leukämien gehören zu den aggressivsten Tumorerkrankungen, die man beim Menschen kennt", erklärte Prof. Dr. Andreas Neubauer. Er ist Leiter des Schwerpunkts Hämatologie, Onkologie und Immunologie an der Philipps-Universität.
Ohne Therapie verlaufen diese Erkrankungen häufig innerhalb von zwei bis vier Wochen tödlich. "Eines der größten Probleme bei Krebs sind Resistenzen gegenüber Chemotherapeutika", führte der Onkologe aus.
Der Behandlungserfolg bei Leukämie steigt, wenn der genetische Hintergrund der einzelnen Patienten berücksichtigt wird. "Wir träumen davon, dass jeder Patient seine individuell zugeschnittene Therapie bekommt", berichtete Neubauer.
Wie Neubauer hervorhob, gehen Patientenversorgung und molekulargenetische Grundlagenforschung am "Marburger Carreras-Leukämie-Centrum" Hand in Hand: So fließen die klinischen Befunde direkt in die Laborarbeit ein, deren Ergebnisse umgekehrt unmittelbar den Kranken zugute kommen können.
In den jüngsten Publikationen klärt Neubauers Team auf, welche Gene an verschiedenen Medikamentenresistenzen beteiligt sind und wie sie wirken. Die Erkenntnisse eröffnen neue Therapieoptionen.
Die aktuellen Veröffentlichungen gehen aus einer Klinischen Forschergruppe der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) an der Philipps-Universität hervor, die sich mit Resistenzen gegenüber Krebsmedikamenten befasst. Die zugrundeliegende wissenschaftliche Arbeit wurde außerdem durch die Von-Behring-Röntgen-Stiftung, die "Deutsche José-Carreras-Leukämiestiftung", das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sowie die "Deutsche Krebshilfe" gefördert.
pm: Philipps-Universität Marburg
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