01.06.2015 (fjh)
Den griechischen Außenminister Nikos Kotzias hat Oberbürgermeister Egon Vaupel am Sonntag (30. Mai) im Rathaus herzlich begrüßt. "Mit großer Freude bin ich zurück in meiner großen Liebe Marburg und schöpfe Kraft für die Zukunft", bedankte sich Kotzias beim Empfang mit seinem Eintrag in das Goldene Buch der
Universitätsstadt Marburg.
Kotzias war als Wissenschaftler an den Universitäten Harvard, Oxford, Piräus und Marburg tätig. An der
Philipps-Universität hatte der heute 64-Jährige in den 90er Jahren eine Gastprofessur übernommen und war Präsident der Forschungsgruppe Europäische Gemeinschaften (FEG). Studiert hatte Kotzias außerdem Wirtschafts- und Politikwissenschaften in Gießen.
"Frieden mit unseren Nachbarländern in Europa ist die Grundlage für eine Welt in sozialer Gerechtigkeit", betonte Vaupel. Zum Empfang begrüßte er unter anderem den Stadtverordnetenvorsteher Heinrich Löwer, Marburgs Ehrenbürger Amnon Orbach, den Linken-Bundestagsabeordneten Wolfgang Gehrcke, den SPD-Landtagsabgeordneten Dr. Thomas Spies und den Linken-Landesvorsitzenden Jan Schalauske, Familie und Weggefährten von Kotzias sowie Gäste. "Ihr könnt so reich sein, wie ihr wollt; wenn ihr nicht solidarisch seid, werdet ihr nicht glücklich", verwies Vaupel bei seinem Appell für ein einiges Europa auf die Grundgedanken der heiligen Elisabeth.
"Es gilt sich zu respektieren und Stereotypen abzubauen",betonte auch Kotzias während seiner Dankesrede im Historischen Saal des Rathauses. "Man soll dabei aber nicht der Meinung sein, dass man eine Welt ohne Träume aufbauen kann", fügte der parteilose Minister hinzu.
Kotzias erinnerte zugleich daran, dass sich Europas Philosophie auf das Fundament der Geschichte Griechenlands gründe. Er erinnerte an die Verbundenheit zwischen Deutschen und Griechen. Sie habe sich schon in den 50er und 60er Jahren im Respekt der Griechen für die Wiederaufbauleistung der Deutschen gezeigt.
Umgekehrt hätten die Deutschen dann Griechenland für ihren Urlaub entdeckt und geschätzt, dass die Menschen dort auch nach zwölf Stunden Arbeit noch gemeinsam singen. Nun gelte es, gemeinsam zur "Bugwelle für Europa" zu werden. "Das deutsche und das griechische Volk brauchen Freundschaft, keine Feindschaft", erklärte Griechenlands Außenminister in Marburg.
Vaupel verlieh beim Empfang seiner Hoffnung und Überzeugung Ausdruck, dass Deutsche und Griechen eng zusammenstehen. Dazu gehöre es, kritisch miteinander zu reden und sich anzuerkennen.
"Ich bin sicher, dass wir im Austausch viel voneinander lernen können", betonte Vaupel. Kotzias war auf Einladung der Bundestagsfraktion "Die Linke" zum Besuch in die Universitätsstadt gekommen.
pm: Stadt Marburg
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