Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Flucht in Neubau


Wissenschaftsrat unterstützt Pläne von Foto Marburg

24.04.2015 (fjh)
Grünes Licht für einen weiteren Forschungsbau hat die Philipps-Universität erhalten. Der Wissenschaftsrat empfiehlt einen Neubau für das "Deutsche Dokumentationszentrum für Kunstgeschichte – Bildarchiv Foto Marburg" (DDK). Das hat der Wissenschaftsrat am Freitag (24. April) auf seiner Frühjahrssitzung bekanntgegeben.
"Dass das wichtigste Beratungsgremium zur Wissenschaftspolitik diesen Neubau - und damit den weiteren Ausbau des DDK - empfiehlt, bezeugt den hohen wissenschaftlichen Rang des Zentrums weit über nationale Grenzen hinaus", sagte Universitätspräsidentin Prof. Dr. Katharina Krause. "Ein großer Dank gebührt dem Hessischen Ministerium für Wissenschaft und Kunst für die kompetente Unterstützung bei der Ausarbeitung und der Ermöglichung des Antrags."
Der Neubau wird am Fuß der Oberstadt in unmittelbarer Nachbarschaft zu einem Forschungsbau für den Deutschen Sprachatlas entstehen, der bis Ende 2015 fertig gestellt wird. In fußläufiger Entfernung errichtet das Land Hessen für die Universität außerdem bis 2017 die neue zentrale Universitätsbibliothek als das Herzstück des geistes- und gesellschaftswissenschaftlichen Campus Firmanei.
"Die beiden forschungsstarken Zentren sind ein wunderbarer Auftakt für den Campus und werden diesem nicht nur städtebaulich zusätzliche Kontur verleihen", resümierte Krause. Das DDK ist weltweit eines der größten kunsthistorischen Bildarchive und Dokumentationszentren. In den vergangenen Jahren wurde es kontinuierlich ausgebaut und 2009 schließlich in eine fachbereichsunabhängige, zentrale Einrichtung der Philipps-Universität umgewandelt.
"Der Forschungsbau bietet uns die Voraussetzungen, um das DDK zu einer integrierten Forschungsinstitution auszubauen", erklärte dessem Direktor Prof. Dr. Hubert Locher. Bislang sind die am DDK beteiligten Arbeitsgruppen auf mehrere Standorte über die Stadt verteilt. Künftig steht ihnen - unter einem Dach vereint - eine gemeinsame Infrastruktur zur Verfügung.
Neben einer Foto- und Restaurierungswerkstatt werden auf vier Geschossen Räume für die Katalogisierung und die Informationstechnik Platz finden. Ein klimatisiertes Archiv soll die Bestandserhaltung der fotografischen Sammlung sichern.
"Der Neubau wird uns die Möglichkeiten bieten, unsere einzigartige Sammlung an fotografischem Material wie beispielsweise Glasplattennegative Planfilme und Abzüge, auf dem neuesten Stand der Technik zu archivieren", erklärte Locher. Um auch innenliegende Büros sowie Seminar- und Tagungsräume des Zentrums optimal zu belichten, werden sie sich um einen zentralen Innenhof gruppieren.
Der Forschungsbau des DDK umfasst insgesamt rund 2.500 Quadratmeter Nutzfläche. Allein 821 Quadratmeter sind für Archive vorgesehen. Die Kosten sollen sich auf rund 17,6 Millionen Euro belaufen. Im Jahr 2020 soll das Gebäude bezugsfertig sein.
Die planerische Grundlage für die Bebauung des ehemaligen Brauereigeländes bildet eine städtebauliche Studie aus dem Wettbewerb um den Campus Firmanei aus dem Jahr 2009. Sie wurde nun durch den Frankfurter Architekten Ferdinand Heide vertieft.
Besonderes Gewicht legt die Planung auf die Durchwegung des Grundstücks. Hier geht die aktuelle Konzeption deutlich über die Anforderungen der städtebaulichen Studie von 2009 hinaus: Wege und Durchgänge zwischen den Gebäuden sollen das Areal zur Stadt öffnen und eine direkte Verbindung zwischen Hörsaalgebäude und Pilgrimstein ermöglichen.
Auf dem verbleibenden Baufeld im Süden soll das Ensemble möglichst bald durch ein Seminargebäude komplettiert werden. Es soll die Unterrichtsflächen im nahegelegenen Hörsaalgebäude ergänzen und dem Mangel an großen - flexibel nutzbaren - Seminarräumen abhelfen.
Die Philipps-Universität konnte in den letzten Jahren vier Forschungsbauten einwerben. Mit der Fördersumme von insgesamt 62,4 Millionen Euro an Bundesmitteln, die dem Landeshaushalt zufließen, steht sie an der Spitze der hessischen Hochschulen.
pm: Philipps-Universität Marburg
Text 10443 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2015 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg