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Kein Monopol


Spies kritisiert Zentralisierungspläne der Rhön-AG

22.04.2015 (fjh)
"Es kann nicht sein, dass ein privater Konzern in Bad Neustadt das Monopol über die gesundheitliche Versorgung in Marburg-Biedenkopf bekommt." Empört reagierte Dr. Thomas Spies am Mittwoch (21. April) auf Pläne der Rhön-Kliniken AG, die ambulante medizinische Versorgung in Marburg von den Niedergelassenen Ärzten zu übernehmen. In einem internen Papier hatte der Rhön-Konzern erwogen, Ärzte vor Ort ans Klinikum zu binden und die ambulante Versorgung der patienten von dort aus zu steuern.
"Wir wissen um die Herausforderungen der Versorgung in Stadt und Kreis", erklärte Spies. "Ein privates Monopol ist aber nicht die Antwort, sondern eine Kooperation mit den Ärzten vor Ort, mit Stadt und Landkreis."
Spies betonte, dass das Universitätsklinikum vor allem aufgrund des hohen Einsatzes der Beschäftigten ein gutes Krankenhaus sei. Das gelte trotz der Privatisierung.
Nötig sei aber eine Stärkung des öffentlichen Einflusses und eine Kooperation mit den freiberuflichen Ärzten, ohne dass wirtschaftliche Interessen an erster Stelle stehen, wie sie vor Ort auch der Ärztliche Direktor ankündige.
"Wir brauchen gute Versorgung, aber kein gewinnorientiertes Monopol", erklärte Spies. "Wir müssen hier zum Wohl der Patienten zusammenarbeiten."
Für Donnerstag (23. April) hat Spies vom Anteilseigner Land Hessen Aufklärung über die Pläne der Rhön-Kliniken AG gefordert. Der hessische Wissenschaftsminister Rhein solle dann im Wissenschaftsausschuss des Landtags über diese Pläne berichten. Spies will unter Anderem wissen, seit wann die Landesregierung von diesen Plänen weiß und wie der Anteilseigner Land Hessen die Auswirkungen einer primär wirtschaftlich orientierten Versorgungsmonopolstruktur bewertet.
Spies betonte, statt Konzernrigorismus der Unternehmensspitze in Bad Neustadt sei Kooperation vor Ort zum Wohl der Patienten nötiger denn je. Wolle der Konzern die Ankündigung, die ambulante Flächenversorgung in Marburg-Biedenkopfdurchsetzen, "ohne auf zustimmendes Verhalten zu schielen", stehe das jedem Versuch einer kooperativen Lösung entgegen.
"Seit neun Jahren bieten wir - trotz aller Kritik an der Privatisierung durch die CDU - an, gemeinsam an guten Lösungen für die Patienten zu arbeiten – leider bisher ohne Reaktion", sagte Spies. Der SPD-Landtagsabgeordnete kündigte an, als Oberbürgermeister wolle er weiter die Kooperation suchen. "Wir müssen hier zum Wohl der Patienten zusammenarbeiten", erklärte er abschließend.
pm: Dr. Thomas Spies, MdL
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