24.01.2008 (fjh)
Einen deutlichen Rückgang der Straftaten um 12,2 Prozent vermeldet die Polizeiliche Kriminalstatistik (PKS) für den Landkreis Marburg-Biedenkopf. Die Zahl der Straftaten ging demzufolge im Jahr 2007 um insgesamt 1.730 Fälle oder 12,2 % auf 12.449 registrierte Taten zurück. Das wäre das niedrigste Kriminalitätsaufkommen im Landkreis Marburg-Biedenkopf seit 2002.
Insbesondere der deutliche Rückgang bei den Betrugsdelikten und dem Ladendiebstahl ließ die Aufklärungsquote 2006/2007 sinken. Beide Delikt-Gruppen sind Straftaten mit naturgemäß sehr hoher Aufklärungsquote. Trotzdem lag diese Quote mit 59, 2% noch deutlich über dem Landesdurchschnitt von 55,9%.
Die "Häufigkeitszahl" bezeichnet die Straftaten pro Jahr bezogen auf 100.000 Einwohner. Diese Zahl ist eine wichtige Messgröße zur Betrachtung und Bewertung der Kriminalität. Sie sank im Vergleich zum Vorjahr im Landkreis Marburg-Biedenkopf
nochmals deutlich. Das belege, dass die Menschen in diesem sicheren Landkreis noch sicherer leben, meinte Polizei-Pressesprecher Martin Ahlich.
Im Land Hessen gab es 420.725 Straftaten mit einer Aufklärungsquote von 55,9 %. Die "Häufigkeitszahl" beträgt 6.925. Im Polizeipräsidium Mittelhessen kam es zu 56.237 Straftaten, einer Aufklärungsquote von 58,2 % und einer "Häufigkeitszahl" von 5.270.
Die Statistik weist für den Landkreis Marburg-Biedenkopf 12..449 Straftaten mit einer Aufklärungsquote von 59, 2 % und einer "Häufigkeitszahl" von 4.922 aus.
Nachdem bereits im letzten Jahr ein deutlicher Rückgang der Körperverletzungs-Delikte festzustellen war, sank die Zahl in 2007 erneut. Die Aufklärungsquote blieb bei diesen Delikten erfreulich hoch: Sie liegt bei 90,4 %.
Sinkende Fallzahlen weist die Statistik weiterhin unter anderem für Diebstahl (-17,4 %), besonders schweren Diebstahl (- 13 %), besonders schweren Diebstahl in oder aus Kraftfahrzeugen (-12,3 %), Wohnungseinbruch (-32,6 %) sowie für Vermögens- und Fälschungsdelikte (-29,5 %) aus.
Die bereits in Hessen und im Polizeipräsidium Mittelhessen festgestellte Steigerung bei der Internet-Kriminalität bestätigt sich auch im Landkreis. Im Jahr 2007 beschäftigten 151 Fälle - und damit 54 mehr als im Vorjahr- die Polizei. Deutlich zurück von 1.193 auf 705 Fälle ging dagegen der Waren- und Warenkredit-Betrug. Das Polizeipräsidium Mittelhessen hat auf die zunehmende Nutzung des Internets für kriminelle Zwecke reagiert und ein neues Kommissariat für Internet-Kriminalität eingerichtet.
Nach der Steigerung der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung im Jahr 2006 gingen die Fälle im Jahr 2007 von 205 auf 185 zurück. Die Aufklärungsquote liegt hier bei 84,9 %. Das ist die bislang höchste Quote in diesem Bereich. Die Anzahl der angezeigten Vergewaltigungen stieg von 24 auf 29 Vorfälle an.
So zufrieden, wie sich Polizeipräsident Manfred Schweizer bei der Bilanz für das Präsidium zeigte, so zufrieden äußerte sich auch der Leiter der Polizeidirektion Marburg-Biedenkopf. "Auch im Landkreis greifen die Maßnahmen, die der Polizeipräsident beispielhaft heraushob", sagte Kriminaldirektor Konrad Stelzenbach. "Die bislang erreichte Sicherheit im Landkreis verdanken wir dem Vertrauen und der Mithilfe der Bevölkerung sowie der Motivation, dem Einsatz und der Professionalität jedes einzelnen Polizeibeamten."
pm: Polizei Marburg
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