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Finanzen für Forscher


BR-Stiftung fördert zehn medizinische Vorhaben

29.01.2015 (fjh)
Über 1,6 Millionen Euro für insgesamt zehn medizinische Forschungsprojekte können sich Marburger und Gießener Wissenschaftler freuen, die mit ihren Anträgen bei der jüngsten Förderrunde der von-Behring-Röntgen-Stiftung erfolgreich waren. Die Ziele der unterstützten Projekte reichen von der Erforschung von Nierenerkrankungen, die zu Entwicklungsschäden im frühen Kindesalter führen, bis zur verbesserten Diagnose und Therapie von Krebserkrankungen. Zusätzlich fördert die von-Behring-Röntgen-Stiftung erstmals die Einrichtung eines Graduiertenkollegs, das sowohl Doktoranden als auch promovierte Mediziner interdisziplinär im wissenschaftlichen Arbeiten ausbilden soll.
Stiftungspräsident Friedrich Bohl sprach den Begünstigten bei der feierlichen Übergabe der Bewilligungsbescheide in den medizinischen Dekanaten in Gießen und Marburg seine Anerkennung aus. Seit ihrer Errichtung im Jahr 2006 konnte die von-Behring-Röntgen-Stiftung bereits rund 13,5 Millionen Euro für Forschungsprojekte, die in der Regel Laufzeiten von drei Jahren haben, bereitstellen. Zu den weiteren Aufgaben der Stiftung gehören die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchs mit Stipendien und Reisebeihilfen, die Ausrichtung medizinischer Tagungen sowie die Ehrung herausragender Wissenschaftler mit von-Behring-Röntgen-Nachwuchspreisen und von-Behring-Röntgen-Forschungsmedaillen.
Die Marburger Nachwuchswissenschaftlerin Dr. Silvia Bicker erhält 160.000 Euro für ihr Projekt "Activity-dependent regulation of microRNAs in neuronal homeostasis with implications for neuropsychiatric disorders". Ziel ihres Projekts ist, mithilfe der Erforschung synaptischer micro-RNA zum Verständnis der Gedächtnisbildung beizutragen und neue Therapieansätze für Krankheiten wie Demenz, Autismus oder Schizophrenie zu entwickeln.
Mit 80.000 Euro wird das Projekt "Identifying novel genes involved in ROMK regulation and their implications in Renal Salt Wasting Tubulopathy–Bartter’s syn­drome" der Marburger Nachwuchswissenschaftlerin Dr. Aparna Renigunta unterstützt. Ihre Untersuchungen sollen zum Verständnis des klassischen Bartter-Syndroms beitragen, einem seltenen genetischen Defekt der Niere, der zu einer Entwicklungsstörung im Säuglings- und frühen Kindesalter führt.
Lungenkrebs ist eine der häufigsten Todesursachen weltweit. In ihrem Kooperationsprojekt wollen Dr. Rajkumar Savai aus Gießen und Privatdozentin Dr. Magda­lena Huber aus Marburg Regulationsmechanismen des Tumorwachstums mit Schwerpunkt auf CD8+ T-Zellen erforschen und in Tiermodellen nachweisen. Das Projekt mit dem Titel "Impact of CD8+ T-cell subpopulations on lung carcinogenesis" wird mit 200.000 Euro gefördert.
200.000 Euro erhalten Dr. Shasi Chillappagari aus Marburg sowie seine Gießener Kollegen Prof. Dr. Claus Vogelmeier, Martina Korfei und Prof. Dr. Andreas Günther für ihr Projekt im Bereich der Erforschung von Lungenerkrankungen mit dem Titel "Comprehensive analysis of histone deacety­lases (HDACs) and their role in modulating inflammation and oxidative stress in cystic fibrosis (CF) and chronic obstructory pulmo­nary disease (COPD)".
Das Projekt von Dr. Sarah Ka­tharina Fehling aus Marburg mit dem Titel "Molekulare Interaktion zwischen dem zel­lulä­ren Mikrotubuli-Zytoskelett und dem Matrix­protein Z des Lassavirus" wird mit 150.000 Euro unterstützt. Das Ziel der Nachwuchswissenschaftlerin ist die Erforschung des in Westafrika weit verbreiteten Lassavirus, das zu schweren Infektionskrankheiten bis hin zum hämorrhagischen Fieber mit starken Blutungen führen kann.
Prof. Dr. Niels Decher aus Marburg sowie seine Kooperationspartner Prof. Dr. Rainer Schulz aus Gießen und Prof. Dr. Carsten Culmsee aus Marburg erhalten 140.000 Euro für ihr Projekt "Funktionelle Expression von Connexin-43 in Mitochondrien". Das Projekt soll neue therapeutische Ansätze für die Erkrankungen des Herzens und des Gehirns liefern, bei denen der Verlust von Mitochondrienintegrität und -funktion wesentlich zu den strukturellen Schädigungen der betroffenen Organe beitragen.
Frühgeborene mit einem Geburtsgewicht unter 1.000 Gramm haben aufgrund der noch nicht ausgereiften Organe zum Zeitpunkt der Geburt ein höheres Risiko für die Entwicklung von schweren Schäden im Gefäßsystem, die zu pathologischen Veränderungen der Netzhaut bis hin zur Erblindung führen können. In ihrem Forschungsvorhaben wollen Prof. Dr. Birgit Lorenz und Prof. Dr. Knut Stieger aus Gießen sowie Prof. Dr. Rolf Maier aus Marburg unter dem gleichnamigen Projekttitel den Zusammenhang zwischen Wachstumsfaktoren und okulärer Angiogenese bei Frühgeborenen untersuchen. Das mit 200.000 Euro geförderte Projekt hat zum Ziel, die Sauerstoffversorgung von Frühgeborenen zu optimieren, ihre Lebensqualität zu verbessern und ein behinderungsfreies Leben zu ermöglichen.
Für die Einrichtung eines Graduiertenkollegs erhalten die Marburger Wissenschaftler Prof. Dr. Bernhard Schieffer und Prof. Dr. Joachim Hoyer sowie ihre Gießener Kollegen Prof. Dr. Rainer Schulz und Prof. Dr. Christian Hamm 400.000 Euro. Ziel des Verbundprojekts zum Thema "Entzündungskaskaden als Regulatoren des adaptiven Gefäßremodelings" ist die Ausbildung von Nachwuchswissenschaftlern im klinischen Alltag. Das verbindende Thema der interdisziplinären Initiative sind pathologische Umbauprozesse in Gefäßwänden, die unter anderem bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen eine wichtige Rolle spielen. Neben den Kliniken für Kardiologie und Nephrologie in Gießen, Marburg und Bad Nauheim sind auch die Marburger und Gießener Institute für Lungenforschung, Anatomie, Physiologie und Biochemie an dem Projekt beteiligt.
pm: von-Behring-Röntgen-Stiftung
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