16.01.2015 (fjh)
Eine Koordinierungsstelle für Flüchtlingswesen hat die
Universitätsstadt Marburg auf den Weg gebracht. Die neue Koordinierungsstelle wurde zum Donnerstag (15. Januar) beim Fachbereich Arbeit, Soziales, Wohnen eingerichtet. Ansprechpartnerin dort ist Gudrun Fleck-Delnavaz.
"Wir wollen die Menschen zusammenführen: die Menschen, die helfen wollen und die Menschen, die Hilfe brauchen", erklärte Oberbürgermeister Egon Vaupel am Freitag (16. Januar). "Willkommenskultur kann man nur durch Offenheit unterstützen und Ängsten kann man nur mit Offenheit begegnen."
Die Marburger Bevölkerung begegne den Flüchtlingen, die Schutz in der Stadt suchen, bereits offen und hilfsbereit, erklärte Vaupel. Die neu geschaffene Stelle solle einen wichtigen Beitrag dazu leisten, die Initiativen aller Helfenden zu begleiten, zu vernetzen und die Willkommenskultur für Flüchtlinge in Marburg weiter auszubauen.
"Man kann mit allen Fragen, Anregungen und Wünschen, die mit der Aufnahme, Unterbringung, Integration und Kommunikation zusammenhängen, zu dieser Koordinierungsstelle kommen" betonte der Oberbürgermeister. Um Willkommenskultur in die Tat umzusetzen, bedürfe es der Hilfe der Marburgerinnen und Marburger, der Kirchen, der Flüchtlingsorganisationen, der politischen Gremien, der Stadtteilgemeinden, der Vermieterinnen und Vermieter, der Kindergärten, der Schulen, der Vereine und vieler weiterer Akteure. So werden Begegnungen gefördert und Orientierungsangebote geschaffen.
Ein erstes Konzept zeigt laut Fleck-Delnavaz bereits vielfältige Anknüpfungspunkte: Ein Begrüßungscafe baue beispielsweise erste Unsicherheiten ab. Bei der Hausaufgabenbetreuung könnten Kinder und Jugendliche von Erwachsenen lernen und ihre Deutschkenntnisse entwickeln. Auch Haus- oder Wohnungseigentümer, die Platz haben und beispielsweise eine Frau und ihr Kind aufnehmen möchten, können mit Fleck-Delnavaz Kontakt aufnehmen.
"Ob Spielsachen, Möbel oder Menschen mit Migrationshintergrund, die dolmetschen können - jede Hilfe ist willkommen", betonte die Koordinatorin. Viele Menschen brächten auch selbst tolle Ideen mit, böten einfache Alltagshilfen wie einen gemeinsamen Rundgang durch das Dorf oder den Stadtteil an, begleiteten beim Einkaufen oder erklärten die oftmals nicht ganz so leichte Mülltrennung, berichtete Fleck-Delnavaz.
"Die Menschen sollen sich einfach und unkompliziert bei mir melden", rief Fleck-Delnavaz auf. Die ehemalige Fachdienstleiterin der Ausländerbehörde ist im Dienstgebäude des Fachbereichs Arbeit,Soziales, Wohnen an der Friedrichstraße unter der Telefonnummer 06421/201-857 oder per Mail unter
G.Fleck-Delnavaz at marburg-stadt.de zu erreichen.
Lang anhaltende Kriegszustände und Verfolgung in vielen Ländern führen dazu, dass Menschen ihre Heimat aus Angst, Opfer dieser Auseinandersetzungen zu werden, verlassen müssen und Zuflucht in anderen Ländern suchen. Über ein Verteilungsverfahren kommen Flüchtlinge und Asylsuchende auch nach Marburg. Die Universitätsstadt Marburg erwartet im Jahr 2015 eine Aufnahme von etwa 250 Menschen.
Knapp 7.000 Personen ausländischer Herkunft aus etwa 145 verschiedenen Staaten leben friedlich miteinander in Marburg. Die Universitätsstadt Marburg als Ort der Vielfalt möchte den neu angekommenen Flüchtlingen ein neues Zuhause in Marburg geben und sie herzlich willkommen heißen.
pm: Stadt Marburg
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