Logo: marburgnewsMobile Marburgnews

Zum Menü

Eingeworben


24 Deutschlandstipendien für Uni Marburg

15.01.2015 (fjh)
24 Deutschlandstipendien hat die Philipps-Universität zum Wintersemester 2014/15 vergeben. In der aktuellen Vergaberunde konnten Studierende aus elf Fachbereichen die Förderung von 300 Euro pro Monat für ein Jahr in Empfang nehmen
Das Deutschlandstipendium wird Studierenden für herausragende Leistungen verliehen. Es bietet ihnen eine einkommensunabhängige Unterstützung.
Elf Förderer aus dem Raum Marburg und Kassel tragen die Hälfte der Stipendiensumme. Die andere Hälfte wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) finanziert. Bei der Vergabe des Deutschlandstipendiums werden nicht nur herausragende schulische oder universitäre Leistungen berücksichtigt, sondern auch gesellschaftliches Engagement oder die Überwindung besonderer biografischer Hürden, die sich aus der familiären oder kulturellen Herkunft ergeben.
In Marburg stellt - wie in den vorangegangenen Jahren auch - die Volksbank Mittelhessen (VBMH) mit zehn fächerunabhängigen Stipendien die größte Fördersumme. Die Von-Behring-Röntgen-Stiftung unterstützt drei Medizin-Studierende. Der Rotary Club Marburg fördert zwei Studierende aus den Bereichen Medizin und Naturwissenschaften.
Je ein Stipendium stiften die Clariant GmbH, der Freundeskreis Marburger Theologie, CSL Behring und die Norgine GmbH. Als Förderer neu hinzugekommen sind der verein "Alumni Medizin Marburg", der Genossenschaftsverband, die Isabellenhütte Heusler GmbH mit jeweils einem Stipendium und die Dr.-Lisa-Oehler-Stiftung mit zwei Stipendien.
Neun Studenten und 15 Studentinnen kommen in den Genuss der Förderung. Eine von ihnen ist die aus Syrien stammende Medizinstudentin Lisa Torfah, die ihr Stipendium von der VBMH erhält. Nach Beginn der Unruhen in ihrem Heimatland kam sie nach Deutschland, lernte in kurzer Zeit die Sprache und studiert nun erfolgreich im dritten Semester.
"Mit voller Motivation habe ich einen neuen Abschnitt meines Lebens begonnen, auch wenn es anfangs schwer war, in der fremden Sprache zu studieren", sagte die Syrerin. "Das Deutschlandstipendium ist eine große Unterstützung für meine Ausbildung. Ich möchte später als Ärztin gut auf die Patienten eingehen können. Daher besuche ich seit zwei Semestern zusätzlich zu den anderen Lehrveranstaltungen das Schwerpunktcurriculum Primärversorgung, das die Abteilung Allgemeinmedizin anbietet."
Tabea Siebrecht hat bereits als Schülerin ihr Talent in den Fächern Physik, Chemie und Mathematik unter Beweis gestellt und verschiedene Preise gewonnen. Ihr Interesse für andere Kulturen führte sie während der Schulzeit nach Ägypten und in die Türkei. Nun studiert sie Physik und im Nebenfach Arabisch mit dem Ziel, auch das Bachelorstudium in Orientwissenschaften zu absolvieren. Das Stipendium der Isabellenhütte Heusler GmbH erleichtert es ihr, sich auf die naturwissenschaftliche und die sprachliche Ausbildung gleichermaßen konzentrieren zu können.
"Ich glaube, dass der Nahe und Mittlere Osten großes Potenzial haben und ein zunehmend wichtiger Wirtschaftspartner für Europa sein werden", erklärte die Studentin. "Als zukünftige Physikerin würde ich gerne zur Völkerverständigung beitragen."
Uni-Vizepräsident Prof. Dr. Harald Lachnit gratulierte allen 24 Stipendiatinnen und Stipendiaten. "Das Deutschlandstipendium bietet unseren Studierenden Freiraum und Unabhängigkeit, um sich ganz auf ihr Studium zu konzentrieren, eigene Wege zu gehen und die vielfältige Forschung an der Philipps-Universität kennenzulernen", sagte der Vizepräsident für Forschung und Lehre.
Lachnit dankte den Förderern für ihre Unterstützung in einer Gesamthöhe von 43.200 Euro. "Wir würden uns freuen, wenn weitere Unternehmen, Institutionen und vor allem auch Privatpersonen Ihrem Beispiel folgen und sich in der nächsten Vergaberunde für junge Talente engagieren."
Das Deutschlandstipendien-Programm der Bundesregierung schließt eine Lücke in der Stipendienkultur, da es neben der einkommensabhängigen Förderung durch das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG) kaum Stipendien für Studierende vor dem ersten Studienabschluss oder dem Masterabschluss gibt. So finanzieren viele Studierende ihr Studium durch eigene Erwerbstätigkeit parallel zum Studium. Durch das Stipendienprogrammgesetz von 2010 können bis zu acht Prozent aller Studierenden einer Hochschule mit dem Deutschlandstipendium gefördert werden, sofern sich genügend Förderer finden.
pm: Philipps-Universität Marburg
Text 10129 groß anzeigen

www.marburgnews.de

© 2015 by fjh-Journalistenbüro, D-35037 Marburg