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Das sitzt


Bank und Rollstuhl in Supermarkt

10.01.2015 (mok)
Einen Vorschlag zur Verbesserung hatte eine Kundin dem Herkules-Supermarkt in Cappel unterbreitet. Sie folgte dem Rat der Stabsstelle Wirtschaftsförderung des Landkreises Marburg-Biedenkopf und schlug Rollstühle oder zusätzliche Sitzgelegenheiten in Supermärkten vor.
Manchmal sind es verblüffend einfache Wege, die dabei helfen, ein Problem zu lösen. Das kann etwa ein Rollstuhl oder zusätzliche Sitzgelegenheiten in einem Supermarkt sein.
Die Kundin des Herkules-Supermarkts in Cappel hatte einen Impulsvortrag der Stabsstelle Wirtschaftsförderung des Landkreises Marburg-Biedenkopf besucht. Sie folgte dem Rat, sich zu melden, wenn sie ein Problem oder Verbesserungspotenzial sieht.
Die Kundin war wegen einer körperlichen Einschränkung in ihrer Mobilität beeinträchtigt. Dadurch wurde selbst der Gang zum Supermarkt anstrengend. Eine Sitzgelegenheit - vielleicht sogar mobil - für eine kurze Pause während des Einkaufs wäre ihr sehr willkommen gewesen.
Auch ältere Menschen, die nicht mehr ganz so gut auf den Beinen sind, sind für eine Möglichkeit dankbar, sich während eines Einkaufs kurz setzen und ausruhen oder einen Rollstuhl als Hilfsmittel nutzen zu können. Dieses Problem schilderte die Kundin den Wirtschaftsförderern des Landkreises Marburg-Biedenkopf.
Die machten sich daran, eine Lösung zu finden. Mit einem Unternehmen der mittelhessischen Region nahmen sie Kontakt auf. Ihre Frage war ob es eine technische Möglichkeit gebe, um Sitzgelegenheit und Einkaufswagen miteinander zu verbinden.
Das Unternehmen entwarf einen Prototypen. Doch schnell wurde klar, dass diese Konstruktion Fragen der Haftung im Falle eines Unfalls aufwerfen würde. Ein langwieriges und kostenintensives Prüfverfahren wäre nötig gewesen.
Ein Gespräch mit der Geschäftsführung des Supermarkts brachte dann als Alternative eine bestechend einfache Lösung hervor. Ein Rollstuhl, den Kunden bei Bedarf und wenn nötig auch mit Unterstützung des Marktpersonals nutzen können und eine zusätzliche Sitzbank, die dauerhaft an einem festen Platz aufgestellt ist, könnten das Problem lösen. Hier können sich Kunden, die nicht mehr ganz so mobil sind, während ihres Einkaufs kurz setzen und ausruhen.
Eine weitere Unterstützung, die auch älteren Kunden hilft, die nicht mehr so gut sehen können, sind größere Preisschilder. Durch die größere Schrift lassen sich die Preise besser erkennen.
"Dieses Beispiel ist nur auf den ersten Blick trivial", betonte der Erste Kreisbeigeordnete Marian Zachow. Bei genauerem Hinsehen mache es deutlich, wie wichtig es sei, dass Kunden auf Probleme hinweisen und Verbesserungsvorschläge einreichen.
"Dies führt vielfach - wie bei diesem Beispiel - zu einer Verbesserung", sagte Zachow. Denn wer könne Verbesserungspotenzial aus der Sicht der Kunden besser beurteilen als die Kunden selbst.
Das Beispiel zeige aber auch eine der Kernkompetenzen der Stabsstelle Wirtschaftsförderung beim Kreis. Das sei die Vernetzung regionaler Unternehmen und die Unterstützung bei der Lösung von Problemen.
"Wir haben Kontakte zu sehr vielen Unternehmen in der Region mit ganz unterschiedlichen Kompetenzen", erläuterte ihr Leiter Dr. Frank Hüttemann. Eines der Ziele der Wirtschaftsförderung sei es, diese Kompetenzen zu bündeln und bei Bedarf miteinander zu vernetzen.
"Allen Unternehmen im Kreis ist gemeinsam, dass sie zufriedene Kunden möchten", sagte Zachow. "Dazu möchte der Landkreis Marburg-Biedenkopf beitragen". Das Beispiel des Supermarkts könne zudem andere zur Nachahmung anregen. Mit verhältnismäßig geringem Aufwand könne ein großer Beitrag zur Kundenzufriedenheit geleistet werden.
pm: Landkreis Marburg-Biedenkopf
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