31.12.2014 (fjh)
Ganz vorn mit dabei ist Marburg bei der Erforschung des Ebola-Erregers. Der Virologe Prof. Dr. Stefan Becker von der
Philipps-Universität ist maßgeblich beteiligt an wissenschaftlichen Arbeiten zur Entwicklung eines Impfstoffs gegen die todbringende Krankheit.
Die lange aufgeschobene Partikeltherapie soll 2015 am Universitätsklinikum Gießen und Marburg (UKGM) in Betrieb gehen. Darauf haben sich das
Land Hessen und die Rhön-Klinikum AG (RKA) nach längerer Auseinandersetzung am Mittwoch (25. September) nun doch noch vertraglich geeinigt. Betreiben will das UKGM die Anlage zur Krebsbehandlung gemeinsam mit der Universitätsklinik Heidelberg, die bereits eine ähnliche Anlage unterhält.
Damit hat die schwarz-grüne Landesregierung einen jahrelangen Konflikt letztlich erfolgreich gelöst. Weiterhin in der Kritik steht das UKGM aber wegen fortschreitender Einsparungen im Personalbereich.
Während auch die Philipps-Universität beim Personal sparen muss, läuft ein großes Investitionsprogramm in Neu- und Umbauten. Zu den großen Bauvorhaben in Marburg zählen auch zwei Projekte der Universität beim Alten Botanischen Garten am Pilgrimstein.
Das Gebäude für den deutschen Sprachatlas auf dem ehemaligen Brauereigelände sowie der Neubau der Zentralbibliothek an der Stelle der ehemaligen Frauenklinik begannen 2014 allmählich, Gestalt anzunehmen. Hinzu kamen Umbaumaßnahmen in der ehemaligen Hals-Nasen-Ohren-Klinik (HNO), die ebenfalls für den künftigen geisteswissenschaftlichen "Campus Firmanei" hergerichtet wurde.
Auch auf dem naturwissenschaftlichen "Campus Lahnberge" konnte die Universität weitere Neubauten in Betrieb nehmen. Sorge bereiten dort allerdings die starken Verkehrsströme, die Die Grünen gerne mit einer Seilbahn von der Uferstraße zur Spiegelslust bewältigen wollen.
Im Wintersemester 2014/2015 haben die Immatrikulationszahlen an der Philipps-Universität einen erneuten Rekord erreicht. Kehrseite dieser Entwicklung sind nicht nur überfüllte Hörsäle, sondern auch teure Mieten und eine dramatische Verknappung innerstädtischen Wohnraums. Annähernd jeder dritte Bewohner Marburgs ist inzwischen Student.
Franz-Josef Hanke
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