18.12.2014 (fjh)
Zwei Ehrenbriefe und drei Historische Stadtsiegel belohnen den ehrenamtlichen Einsatz für Kultur und Sport. Den Ehrenbrief des
Landes Hessen hat Oberbürgermeister Egon Vaupel am Mittwoch (17. Dezember) im Historischen Saal des Rathauses an Dr. Friedemann Nassauer und Hans Visosky überreicht. Das Historische Stadtsiegel übergab er an Gabriele Oberthür-Hering, Günther Keifler und Lars Ruppel.
Die fünf Geehrten haben sich in ganz unterschiedlichen Bereichen engagiert. Ihre Betätigungsfelder reichen von der klassischen Musik und den Poetry Slam über Fußball und Schützen.
Der hauptamtliche Magistrat mit Oberbürgermeister Vaupel, Bürgermeister Dr. Franz Kahle und Stadträtin Dr. Kerstin Weinbach war gemeinsam mit Stadtverordnetenvorsteher Heinrich Löwer, Stadtrat Klaus Sprywald, der Ehrenbürgerin Schwester Edith, dem Wehrdaer Ortsvorsteher Dirk Vaupel und rund 50 Gästen im Historischen Saal zusammengekommen, um die fünf ehrenamtlich Engagierten für ihre Leistung auszuzeichnen. "So unterschiedlich Ihre Tätigkeitsfelder auch sein mögen, eines verbindet Sie alle: Sie haben etwas, dass Sie antreibt; und das verfolgen Sie mit Herzblut", charakterisierte Vaupel alle Geehrten.
Solchen Bürgern habe es die
Universitätsstadt Marburg zu verdanken, dass man sich hier so wohlfühlen könne. "Denn durch Ihr Engagement schaffen Sie die Grundlage für das breite kulturelle, sportliche und soziale Angebot und die Lebensqualität in unserer Stadt", erklärte Vaupel. "Dafür im Namen des Magistrats meinen herzlichen Dank; und machen Sie weiter so!"
Stadtverordnetenvorsteher Löwer schloss sich dem Stadtoberhaupt an und dankte den Würdenträgern im Namen der Stadtverordnetenversammlung (StVV): "Unsere Gesellschaft wäre um vieles ärmer, gäbe es nicht das ehrenamtliche Engagement in so vielen Bereichen unseres täglichen Lebens." In Marburg lebe eine hohe Zahl hilfsbereiter Menschen, die einen großen Teil ihrer Freizeit in den Dienst der Allgemeinheit stellten und sich in den unterschiedlichsten Vereinen organisierten, führte Löwer fort.
"Sie alle haben einen großen Anteil daran, dass diese Universitätsstadt so lebens- und liebenswert ist", sagte der Stadtverordnetenvorsteher. Das gelte ganz besonders für die heute zu Ehrenden. Denn sie zeigten mit ihrem Engagement in den verschiedensten Bereichen der Gesellschaft die große Bandbreite des Möglichen, betonte Löwer.
Nassauer hat sich in unterschiedlichen Funktionen im
Marburger Konzertverein (MKV) eingebracht. Der Konzertverein wurde im Jahr 1786 gegründet und blickt als eine der ältesten kulturellen Vereinigungen Marburgs auf eine über 220-jährige Geschichte zurück.
Der 66-jährige Jurist war von 1997 bis 1998 Mitglied des Künstlerischen Beirats, von 1998 bis 1999 Vorstandsmitglied und von 1999 bis 2001 stellvertretender Vorsitzender des Vereins. Seit 2001 ist er sein Vorsitzender.
Visosky setzt sich seit 1988 ehrenamtlich im Schützenverein 1953 Wehrda ein. Er ist im Besitz der bronzenen, der silbernen und der goldenen Nadel des Schützenvereins.
Von 1988 bis 1991 war er Jugendwart des Vereins. Seit 2002 ist er Vorsitzender. Zudem engagiert sich der 70-jährige Marburger bei den Kyffhäusern Bürgeln, im Männerchor Wehrda, beim Festausschuss Marburger Karneval, im Elferrat, in der Ketzerbach-Gemeinde und bei der Burschenschaft Wehrda.
Oberthür-Hering hat sich ebenso wie Nassauer der klassischen Musik verschrieben: Sie war von 2002 bis 2012 Vorsitzende des Vereins Marburger Musikfreunde, der die Marburger Schlosskonzerte organisiert. Seit 2012 arbeitet die 62-jährige Marburgerin im künstlerischen Beirat der Marburger Musikfreunde mit. Außerdem ist sie Beisitzerin im Marburger Konzertverein.
Keifler erhält das Historische Stadtsiegel, weil er sich nach seiner aktiven Spielerkarriere mehr und mehr als Trainer von Jugendmannschaften eingesetzt hat. Nach Trainereinsätzen beim FV Bürgeln und dem FSV Cappel kehrte er 1983 zu seinem Heimatverein VfL 1860 Marburg zurück.
Von 1990 bis 1992 war er Stützpunkttrainer für den hessischen Fußballverband. Von 1996 bis 2000 koordinierte er die A- und B-Jugend des VfL 1860 Marburg.
Als der Verein sich in seiner schwierigsten Phase befand, bewies er Durchhaltevermögen und half, ihn neu aufzubauen. Der 66-jährige Trainer engagierte sich besonders für Integration und eine kulturelle Vielfalt im Verein.
Ruppel ist auf einem ganz anderen kulturellen Gebiet aktiv: Er hat sich dem Poetry Slam - einer modernen Form des Dichterwettstreits - verschrieben. 2014 wurde er "Deutscher Meister" der Disziplin.
Ruppel gibt in Marburg Poetry Slam-Workshops. Zudem rief er die hessischen Meisterschaften im Poetry Slam ins Leben.
Poetry Slam ist ein literarischer Vortragswettbewerb, bei dem selbstgeschriebene Texte innerhalb einer bestimmten Zeit vorgetragen und vom Publikum bewertet werden. Dabei kommt es nicht nur auf den Inhalt, sondern auch auf die Art des Vortrags an.
Ruppel hat Poeten aus Italien, Frankreich, Polen und Holland nach Marburg geholt. Er hat entscheidend dazu beigetragen, dass die europäische Poetry-Slam-Community so gut vernetzt ist.
Sein Einfluss lässt sich daran ablesen, dass bisher nur Marburger bei hessischen Meisterschaften gewonnen haben. Bei den deutschen Meisterschaften bilden die Marburger die größte Gruppe von Teilnehmern. Außerdem rief der 29-jährige Slammer den Laien-Literatur-Preis "Hamburger Hamster" ins Leben.
pm: Stadt Marburg
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