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Wieder Schutz


Ordnungspolizei startet "Stadtteil-Service"

17.12.2014 (fjh)
Noch bürgerfreundlicher will die Universitätsstadt Marburg ihre Ordnungspolizei ab dem 1. Januar 2015 gestalten. Mit dem Jahreswechsel beginnt das Pilotprojekt "Stadtteil-Service" in der Oberstadt, der Nordstadt und auf dem Richtsberg.
"Wir wollen vor Ort Gesicht zeigen, Ansprechpartner für die bürgerinnen und bürger in den Quartieren sein", stellte Oberbürgermeister Egon Vaupel das in Hessen einzigartige Modell mit 15 beteiligten am Dienstag (16. Dezember) im Rathaus vor. "Es ist ein Projekt, das Nähe schafft."
Vorrangig gehe es darum, die kommunikative Ebene weiter zu stärken. "Wir erhalten so ein barometer für die Problemlagen und Sorgen in den Stadtteilen, denen wir damit noch besser Rechnung tragen können", erklärte Vaupel. Vorbild für das Marburger Pilotprojekt sei das Konzept "Schutzmann vor Ort" der Polizei.
Die teilnehmenden Ordnungspolizeibeamtinnen und -beamten der Stadt werden dafür ab Januar fest einem Stadtteil zugeordnet. Die Namen und Kontaktdaten des jeweiligen "Stadtteil-Services" geben die Stadt auf ihrer Internet-Seite sowie die Ortsbeiräte und Stadtteilgemeinden bekannt. Für eine Vertretung wird von vornherein gesorgt, sodass die betreuung im Stadtteil auch bei Ausfallzeiten gesichert ist.
In den Abend- und Nachtstunden finden die begehungen des "Stadtteil-Services" teilweise zu zweit statt. Neben ihren allgemeinen ordnungsrechtlichen Aufgaben für die gesamte Stadt werden die zuständigen Ordnungspolizeibeamten je nach Notwendigkeit täglich beziehungsweise mindestens einmal pro Woche zu unterschiedlichen Zeiten ihren Stadtteil aufsuchen und dort auch zu Fuß vor Ort ansprechbar sein.
Die Ordnungspolizei soll so zum bindeglied zwischen den bürgerinnen und bürgern, Geschäftsinhabern, Vereinen, Ortsbeiräten, Stadtteilgemeinden sowie der Verwaltung, der Polizei und anderen behörden werden, betonte Fachbereichsleiterin Regina Linda vom Fachbereich Öffentliche Sicherheit und Ordnung der Universitätsstadt Marburg. Ziel sei es, dauerhaft und persönlich Kontakte und Netzwerke aufzubauen sowie präventiv zu arbeiten.
"Wir sind froh, dass ein weiterer baustein in der Sicherheitsarchitektur der Stadt hinzugefügt wird", lobte Polizeidirektor Alfons Schold von der Polizeistation Marburg das Pilotprojekt der Kommune. Der Schulterschluss mit der Stadt werde seit Jahren erfolgreich erprobt und komme im Sinne der bürgerinnen und bürger an.
"Es wird immer wichtiger, dass wir den engen Kontakt zu Jugendlichen, Senioren und Einrichtungen suchen nicht nur in Worten, sondern in Taten", erklärte Schold. "Deshalb bin ich mir sicher, dass der Stadtteil-Service ein Erfolgsmodell wird."
"Das einfach jemand da ist, hat auch etwas mit unserer Wertschätzung gegenüber den bürgern zu tun", bestätigte Vaupel diese Intention. "Das bildet die basis für Vertrauen."
Die Universitätsstadt Marburg übernehme mit dem neuen Projekt somit gerne eine Vorreiterrolle. Auf durchweg positive Resonanz stößt das Pilotprojekt auch bei den Vertretern der Stadtteile.
Das machten Richtsbergs Ortsvorsteherin Erika Lotz-Halilovic, der Vorsitzende der Ortenberg-Gemeinde Pit Metz sowie der Vorsitzende der Ketzerbach-Gemeinde Detlef Scharlau bereits beim Pressetermin deutlich. Sie luden die Ordnungspolizei für den Jahresanfang sofort in ihre Sitzungen ein und sagten Unterstützung zu.
Die bisherigen Erfahrungen mit der Oberstadtwache zeigten bereits die positiven Effekte, die dadurch entstehen, dass bürgerinnen und bürger einen direkten Ansprechpartner für ihre vielfältigen Anliegen haben, sagte Vaupel. In der Oberstadt befindet sich bereits ein persönlicher Ansprechpartner in der Oberstadtwache. Der Aufgabenbereich wird dort erweitert.
Nach einer sechsmonatigen Pilotphase will die Stadt die ersten Erfahrungen des "Stadtteil-Services" auswerten. "Wir werden dann sehen, wo Stellschrauben noch nachzujustieren sind", erläuterte Vaupel. Nach der Auswertung könnte das Projekt auf andere Stadtteile ausgeweitet werden, fügte Linda hinzu.
pm: Stadt Marburg
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