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IHK-Regionalausschuss kritisiert A49-Finanzierung

12.12.2014 (mok)
Mit Verwunderung haben die Mitglieder des Regionalausschusses Marburg der Industrie- und Handelskammer Kassel-Marburg (IHK) die von Staatsminister Tarek Al-Wazir kürzlich vorgetragene Auffassung zur Kenntnis genommen, dass die A49 erst dann fertiggestellt werden soll, wenn die Finanzierung für den kompletten Verlauf der A49 sichergestellt ist. Eine solche geforderte "Gesamtfinanzierung" sei aber bei solchen Projekten nicht üblich.
Für den IHK-Regionalausschuss stellt sich die Frage, ob durch eine solche Forderung der Weiterbau der A49 blockiert werden soll. Dementsprechend frage auch die Presse, ob es das "faktische Aus" für die A49 sei.
Die Mitglieder des Regionalausschusses Marburg vertreten demgegenüber die Auffassung, dass - je nach Finanzierungssituation - die A49 abschnittsweise weitergebaut werden soll. Weitere Verzögerungen der jahrzehntelangen Planung der A49 seien nicht hinnehmbar.
Nicht nur der Wirtschaftsstandort Marburg-Biedenkopf sei davon betroffen, sondern die berufstätigen Pendler, aber auch jedermann, der auf eine gute Verkehrsinfrastruktur angewiesen ist, die Touristen oder Einheimische auf dem Weg zum Wocheneinkauf, zum Arzt oder zum Studium. Der Raum Marburg-Biedenkopf liege nach wie vor im Verkehrsschatten in Richtung Norden, Osten und Westen, soweit das überregionale Straßennetz betroffen ist.
Nur die Anbindung von Marburg nach Süden sieht die IHK als ausreichend an. Das spiegele sich auch bei der Bedienung des Raums Marburg über die Schiene nach Norden wider.
Wie der Regionalausschuss-Vorsitzende Peter Lather betonte, müssen die Menschen im Raum Marburg-Biedenkopf seit Jahrzehnten durch die Verzögerung des Fertigbaus der A49 erhöhte Transportkosten hinnehmen. Das gelte auch für die Arbeitnehmer, die im Raum Marburg tätig sind und von außerhalb kommen. Lather appellierte daher an alle politischen Vertreter in Wiesbaden und der Region, sich ohne Einschränkungen für den Weiterbau der A49 einzusetzen.
"Die Glaubwürdigkeit der Politik nimmt Schaden, wenn nach jahrzehntelanger Planung und der Erteilung des Baurechts die Fertigstellung an Finanzierungsprinzipien scheitern würde", sagte Lather. "Sollte der zögerliche Fortschritt für die Fertigstellung der A49 im Stottergang weitergeführt werden, würden Arbeitsplätze in der Region gefährdet", sagte der stellvertretende IHK-Hauptgeschäftsführer Oskar Edelmann.
Ein Großteil der Industrie in der Region sei in den ländlichen Regionen angesiedelt und brauche eine leistungsfähige Straßenverkehrsanbindung. Die Wirtschaft der Region sei auf den zügigen Weiterbau der A49 sowie von Ortsumgehungen im Zuge der B252 angewiesen.
Wie Ullrich Eitel von der IHK forderte, müssten nach so vielen Jahrzehnten der Planung und Diskussion endlich Taten folgen. In der heimischen Wirtschaft stoße nach wie vor auf Unverständnis, wie weit fortgeschritten Infrastrukturmaßnahmen in anderen Bereichen Hessens seien im Vergleich zu dem zähen Vorankommen im Raum Marburg. Er vermisse auch die Prüfung alternativer Finanzierungsinstrumente.
Jede Investition in die heimische Infrastruktur der Region stärke die Wirtschaft und sei gut angelegtes Geld. Gerade eine bessere Anbindung für die Region Marburg, die sich in den letzten Jahren gut entwickelt hat, helfe, die Region für die Zukunft zu rüsten, Erreichtes zu sichern und weitere Verbesserungen zu ermöglichen.
Dass das keine Träumerei sei, zeigen die Auswirkungen der Fertigstellung der B3 in Richtung Süden, die positiv auf Unternehmen und Arbeitnehmer gewirkt habe. Die A49 gehöre daher in den besonders vordringlichen Bedarf des Bundesverkehrswegeplans.
pm: IHK Kassel-Marburg
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