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Mißstände


Aktionsbündnis kritisiert Klinikum

08.12.2014 (mok)
Eine Reihe von Mißständen ist seit der Ankündigung der Geschäftsführung des Universitätsklinikum Giessen und Marburg (UKGM) an die Öffentlichkeit gedrungen. Das hat das Aktionsbündnis "Gemeinsam für unser Klinikum " am Montag (8. Dezember) bekannt gegeben. Die Geschäftsführung des UKGM hatte knapp zwei Wochen zuvor angekündigt, erneut 44 weitere Personalstellen abzubauen.
"Die Liste an Problemen und Mängeln am UKGM ist bekanntlich lang", sagte die Aktionsbündnissprecherin Monika Biebusch. "Die Ankündigung der neuen Stellenabbau-Runde scheint ohnehin nur die Spitze des Eisberges zu sein." Obwohl am Klinikum bereits seit Jahren ein Personalmangel herrsche, rufe die Geschäftsführung die Beschäftigten ohne Rücksprache mit dem Betriebsrat pauschal dazu auf, ihre Arbeitsverträge zu unvertretbaren Konditionen aufzulösen.
"Auszubildende sollen nicht übernommen werden", ergänzte Aktionsbündnissprecher Dieter Unseld. "Die Überstunden haben astronomische Ausmaße angenommen und die Überlastungsanzeigen verbleiben auf einem konstant hohen Niveau." Die Liste ließe sich unaufhörlich fortsetzen.
"Die Leidtragenden sind die Beschäftigten, die trotz diesem ‚Land unter’ am UKGM Tag für Tag ihr Bestes geben, um die Patienten gut zu versorgen", führte Jan Schalauske fort. Die Sprecher des Aktionsbündnis fragten sich, welche Ziele die UKGM-Geschäftsführung eigentlich verfolge und wo das Konzept für das gesamte UKGM sei.
Trotz zahlreicher Restrukturierungs-maßnahmen ist es dem Management nicht gelungen, den von den Aktionären verlangten Gewinn aus dem Klinikum zu holen. Die jüngsten Entwicklungen deuten Beobachter als Anzeichen dafür, dass die Geschäftsführung das Interesse an einer Weiterentwicklung des Marburger Standorts verloren habe.
Eine Vernachlässigung des Marburger Klinikums wäre ein großer Schaden für die gesamte Region und ein Schlag in das Gesicht von Beschäftigten und Patienten, sowie all derjenigen, die sich in der Vergangenheit für unser Klinikum stark gemacht haben. Zusätzlich wäre es ein Vertragsbruch gegenüber dem Land.
"Eines steht jedenfalls fest: Der eindringliche Appell aus der Region in Form von über 50.000 Unterschriften bleibt bis heute ungehört", sagte Biebusch. "Das UKGM-Management schaltet und waltet im Interesse der Rhön-Aktionäre und die Landesregierung sieht tatenlos zu."
Das Aktionsbündnis erwartet, dass sich Rhön zu einer vollumfänglichen medizinischen Versorgung in Gießen und in Marburg bekennt. "Das Wissenschaftsministerium muss sich einschalten und sich unmissverständlich gegen den angekündigten Stellenabbau aussprechen", sagte Unseld. "Zusätzlich muss es ein Konzept für das UKGM und insbesondere den Marburger Standort, wie die Mißstände überwunden werden können, einfordern."
pm: Aktionsbündnis Für unser Klinikum
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