01.12.2014 (fjh)
Der Tourismus im
Landkreis Marburg-Biedenkopf und der
Universitätsstadt Marburg wird neu organisiert. "Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH" lautet der Name der neuen gemeinsamen Gesellschaft von Stadt und Kreis.
Mit der im Oktober 2014 von der Stadtverordnetenversammlung (StVV) und vom Kreistag beschlossenen Zusammenlegung der
Marburg Tourismus und Marketing GmbH (MTM) und der Tourismus-, Regionalentwicklungs- und Veranstaltungsgesellschaft Marburg-Biedenkopf mbH (TOuR) zur neuen "Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH" wird der herausragenden Bedeutung des Tourismus in der Universitätsstadt Marburg und im Landkreis Marburg-Biedenkopf Rechnung getragen, stellten Landrätin Kirsten Fründt und Oberbürgermeister Egon Vaupel am Montag (1. Dezember) im Rathaus fest. Sowohl für die TOuR als auch für die MTM ergebe sich demnach eine historisch geradezu einmalige Chance, den Tourismus als zentralen Faktor der Standortsicherung, der Regionalentwicklung und des Standortmarketings sowohl zu stärken als auch dauerhaft abzusichern.
"Tourismus ist ein wichtiger Faktor bei uns und trägt zur Sicherung von Arbeitsplätzen bei, fördert die Lebensqualität und erhöht die positive Ausstrahlung unserer Region einerseits für die eigenen Bürgerinnen und Bürger und andererseits auch für die Gäste aus Nah und Fern", verdeutlichte Landrätin Fründt. Insbesondere im ländlichen Raum sei der Tourismus für die Standortsicherung im demografischen Wandel durch Schaffung von ökonomischen und sozialen Grundlagen von großer Bedeutung.
"Die Gästezahlen in Marburg steigen", stellte der Oberbürgermeister fest. "Und wir haben noch weiteres Potenzial nach oben."
Im neu erschienenen Markenatlas gehöre Marburg zu den drei Top-Städten in Hessen. Bei den Sympathiewerten liege Marburg sogar an erster Stelle. Zudem leiste der Tourismus einen erheblichen Finanzierungsbeitrag auch für einwohnerbezogene Kultur-, Sport- und Freizeitangebote.
"Marburg ist sicherlich insgesamt ein herausragender touristischer Anziehungspunkt", erklärte der Oberbürgermeister. Tourismus sei ein Schlüsselfaktor für die Ansiedlung von Unternehmen, von qualifizierten Arbeitskräften und auch von Einwohnern sowie außerdem ein starker Bekanntheits- und Imageträger für das Standortmarketing, betonten Fründt und Vaupel. Das alles seien gute Gründe für die gemeinsame Ausrichtung in einer neuen Struktur, erklärten die beiden Verwaltungsspitzen.
Ab Januar 2015 werden beide Gesellschaften unter dem Label "Touristik-Service Marburger Land" nach außen auftreten. Die juristische Verschmelzung zur "Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH" wird dann mit Vorlage der beiden geprüften Jahresabschlüsse 2014 erfolgen. Mit der Eintragung in das Handelsregister kann dann die neue Gesellschaft wahrscheinlich Mitte des Jahres 2015 offiziell ihre Arbeit aufnehmen.
"Der bereits bestehende Kooperationsvertrag zwischen der TOuR und der MTM ist die Grundlage für die Zusammenarbeit", berichtete MTM-Geschäftsführer Klaus Hövel. "Diese verläuft reibungslos. In thematischen Arbeitsgruppen werden die Kerngeschäftsfelder bearbeitet und das thematische Marketing begleitet."
Die TOuR und die MTM begrüßen die Absicht, die Aufgaben und Strukturen in einer Gesellschaft zusammenzuführen. "Nicht nur die touristischen Arbeitsgemeinschaften, sondern auch die darin vertretenen Kommunen sollen in geeigneter Form eingebunden werden, was übrigens auch für die privaten touristischen Leistungsanbieter gilt", führte TOuR-Geschäftsführer Hartmut Reiße weiter aus.
Alle Beteiligten von Stadt und Landkreis sind sich darin einig, dass es viele Vorteile bei dieser Fusion zur neuen GmbH gibt. So werden MTM und TOuR, die kommunalen Tourismusorganisationen und die Leistungsanbieter künftig durch eine Organisationsstruktur geführt.
Leistungsanbieter und Kommunen werden in die neue Organisation in adäquater Form eingebunden. Diese Vernetzung sorgt für eine intensive Abstimmung von tourismusrelevanten Vorhaben aller Art sowie systematischen Informations- und Wissenstransfer.
Bei den Verwaltungskosten kommt es zu Synergien. Beispiele dafür sind eine gemeinsame Buchhaltung und Wirtschaftsprüfung, gemeinsame Personalverwaltung und ein gemeinsamer Einkauf.
Das Marketing in der Region wird auf allen Ebenen zusammengeführt. Dadurch werden Wettbewerbsfähigkeit und Schlagkraft entscheidend gestärkt. Der auch in Konkurrenzregionen vorgenommenen massiven Verdichtung der Tourismusstrukturen kann eine eigene zukunftsfähige Struktur gegenübergestellt werden.
Das gesamte touristische Produkt der Region kann nach gemeinsamen Qualitäts- und Leistungsstandards als ein Erlebnisraum für den Gast organisiert werden. Schnittstellen und gemeinsame Produkte können miteinander verzahnt und aus einer Hand gemanagt und vermarktet werden. Die Aufenthaltsdauer soll durch kombinierte Angebote erhöht werden.
Die künftige Zusammenarbeit werde auf vier thematischen Ebenen stattfinden, die sich auch im neuen Logo der "Marburg Stadt und Land Tourismus GmbH" widerspiegeln, erläuterte Hövel abschließend: Der Bereich "Städteerlebnis" decke dabei all das ab, was mit Städtereisezielen zusammenhänge. Der Schwerpunkt "Natur und Landerlebnis" bietet Aktivtourismus wie Radwandern, Kanufahren, aber auch für die Region typisches Brauchtum an. Beim Bereich "Tagen" geht es nicht nur um Tagungsmöglichkeiten in der Universitätsstadt, sondern auch im Marburger Land. Die letzte thematische Ebene beschäftigt sich mit dem Thema "Wellness" und damit mit der Gesundheitsregion Marburg-Biedenkopf.
pm: Stadt Marburg
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