29.11.2014 (fjh)
Den Conrad-Dietrich-Magirus-Preis hat die Feuerwehr Marburg gewonnen. Beim bundesweiten Wettbewerb der Magirus GmbH hat sie den ersten Platz in der Kategorie "Brandbekämpfung" belegt.
Der "Feuerwehr-Oscar" würdigt den Einsatz der Marburger Feuerwehrmänner und -frauen beim Brand des Hochhauses "Am Richtsberg 88". Die Preisverleihung fand im feierlichen Rahmen vor rund 600 Gästen bei einer Gala im Congress Centrum von Ulm statt.
Ermittelt wurden die Sieger per Online-Abstimmung. Für die Vorauswahl der Top-5-Finalisten unter 40 Bewerbern hatte zuvor eine Fachjury gesorgt.
Auch wenn die traurigen Folgen des Brands aufgrund der Nicht-Bewohnbarkeit des Studentenwohnheims gerade jetzt wieder spürbar werden, erinnert der Preis noch einmal an die Leistung der rund 350 beteiligten Aktiven der Feuerwehr, die am 24. Juni beim Brand am Richtsberg trotz starker Rauchentwicklung 220 Bewohner über Flure und Drehleitern aus dem zwölfgeschossigen Wohnhaus in Sicherheit brachten. Unter den Einsatzkräften waren 330 Ehrenamtliche.
Bei der Befreiung der Menschen sowie der Lokalisierung des Brandherds zählte jede Sekunde. "Die ganze Hochachtung der
Stadt Marburg gilt dieser Leistung, die deutlich macht, wie außergewöhnlich gut unsere Feuerwehr als Team funktioniert und damit im Ernstfall unser Leben retten kann", gratulierte die städtische Pressesprecherin Sabine Preisler am Freitag (28. November) der Feuerwehr.
"Dafür sage ich im Namen aller Bürgerinnen und Bürger Danke an alle Feuerwehrfrauen und -männer", erklärte Oberbürgermeister Egon Vaupel. "Deshalb genießt die kontinuierliche Unterstützung unserer Feuerwehren in der Universitätsstadt Marburg höchste Priorität."
Eingereicht hatte den Vorschlag für die Nominierung die Marburger Feuerwehrchefin Carmen Werner. "Als ich am 24. Juni 2014 um 4.12 Uhr zu einem Brandereignis Am Richtsberg 88 gerufen wurde, ahnte ich noch nicht, dass es sich um das bis dahin anspruchsvollste Schadensereignis meiner Feuerwehrlaufbahn handeln sollte", berichtete sie. "Unsere Feuerwehr Marburg wurde jetzt Sieger der Kategorie Brandbekämpfung; dies war sicherlich nur Dank der vielen Votings unserer Bürgerinnen und Bürger möglich."
Der Gesamtsieg in allen Kategorien ging an die Jugendfeuerwehr Deisel aus Nordhessen für ihr Projekt "Laufen statt Saufen" im Bereich "Soziales Engagement". Damit standen gleich drei hessische Teams in der Endrunde der Auszeichnung.
"Dies zeigt den guten Status der hessischen Feuerwehren und von deren Jugendabteilungen", betonte Werner. Mit allen Einsatzkräften freut sie sich über die 30 Zentimeter große silberne Trophäe für Marburg.
"Ich hoffe, dass wir so schnell nicht wieder in eine derartige Einsatzsituation kommen werden", erklärte die Feuerwehrchefin. "Ich bin mir aber gewiss: Wir sind gut vorbereitet und arbeiten auch dann Hand in Hand."
Der Conrad-Dietrich-Magirus-Preis wurde 2012 erstmals bundesweit und seit 2013 auch international ausgetragen. Der Wettbewerb trägt den Namen eines Feuerwehrmanns, der als Pionier der Brandbekämpfung gilt und bis heute für Feuerwehrleute auf der ganzen Welt Vorbild ist.
Der Ulmer Feuerwehrmann hatte sich zum Ziel gesetzt, die Brandbekämpfung für sich und seine Kameraden sicherer zu machen. Mit revolutionären Erfindungen wie der "Ulmer Drehleiter" sorgte er weltweit für Aufmerksamkeit. Vor 150 Jahren gründete er die Firma Magirus, die in seinem Sinne bis heute die Arbeit der Feuerwehrleute in den Vordergrund stellt und mit dem Conrad-Dietrich-Magirus-Preis besonders würdigt.
pm: Stadt Marburg
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