28.11.2014 (fjh)
"Aha, so etwas gibt es? Habt ihr euch denn auch richtig erkundigt?“
Das waren zumeist die erstaunten Reaktionen, als Angelika Hussein Bekannten vom Marburger Programm zur sozialen Mietwohnungsbauförderung erzählte. Seit Sommer 2013 gibt es diese Förderung der
Universitätsstadt Marburg, die sich in erster Linie an Privatpersonen - aber auch an Wohnungsbaugesellschaften und Investoren - richtet.
Die Husseins sind die ersten in der Universitätsstadt Marburg, die als Privatpersonen am Programm "Günstig(en) Wohnraum schaffen" teilnehmen. Aus diesem besonderen Anlass überreichte Peter Schmidt vom Fachbereich Arbeit, Soziales und Wohnen am 26. November 2014 einen entsprechenden Förderbescheid an Angelika Hussein.
Die Familie schafft am Richtsberg zwei jeweils rund 43 Quadratmeter große Appartements durch Umbau und Sanierung eines Kellergeschosses, kombiniert mit einem Anbau. Aus einem ehemaligen Einfamilienhaus wird so ein Zweifamilienhaus.
Voraussetzung für die Förderung war, dass sich das Ehepaar verpflichtet hat, die Appartements nach Fertigstellung für die Dauer von 15 Jahren für eine anfängliche Nettokaltmiete von höchstens 5,50 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche an einkommensschwache Haushalte zu vermieten. Somit fördert die Universitätsstadt Marburg den Bau mit einem Zuschuss in Höhe von 300 Euro pro Quadratmeter Wohnfläche mit insgesamt 25.800 Euro.
Aufmerksam geworden ist die Familie auf die Förderung durch Internetrecherche auf www.marburg.de. Unter dem Suchwort „Wohnungsbau-Sofortprogramm“ finden sich dort auch für alle weiteren Interessierten die wichtigen Informationen zum Thema „Günstig(en) Wohnraum schaffen!“ sowie die Förderrichtlinien.
Attraktiv findet Hussein das Angebot jedoch nicht nur wegen des Zuschusses, sondern vor allem aufgrund der Möglichkeit, sozialen Wohnraum für einkommensschwächere Personen schaffen zu können. Bei der Planung hat die Familie Wert auf ökologische Baumaterialien und „Barrierearmut“ gelegt.
"Mit der Verbreiterung der Treppe, den Handläufen an beiden Seiten, einer bodengleichen Dusche und den bodentiefen Fenstern ohne Schwelle haben wir schon mit Planungsbeginn an später gedacht“, betonte Hussein ihre Entscheidung für die modulare Bauweise. Diese Art des Bauens berücksichtigt gleich die Voraussetzungen für eine künftige Barrierefreiheit und wird so den unterschiedlichen Bedürfnissen verschiedener Generationen gerecht.
"Dies ist ein großer Vorteil", betonte Schmidt für die Stadt Marburg. "Wenn man erst nachträglich versucht, Barrierefreiheit zu gewährleisten, wird es meist viel teurer."
Die Wohnungsmarktanalyse des Instituts für Wohnungswesen, Immobilienwirtschaft, Stadt- und Regionalentwicklung (Inwis) hat das bestätigt. Daher seien alle Interessierten dazu ermutigt, die trägerneutralen Beratungsstellen der Universitätsstadt Marburg aufzusuchen. Das Pflegebüro mit der Ansprechpartnerin Ulrike Lux und Kerstin Hühnlein vom Fachdienst Arbeit, Soziales und Wohnen geben unabhängig Auskunft und wichtige Hinweise zu barrierefreiem Bauen.
Die Universitätsstadt Marburg hat das Programm mit dem Ziel aufgelegt, durch Zuschüsse den Bau von zusätzlichem, bezahlbarem Wohnraum durch private Bauherrschaft zu fördern. Interessierte sind dazu aufgerufen, sich über das attraktive Programm zu informieren, das auch im kommenden Jahr fortgeführt werden soll. Entsprechende Haushaltsmittel sind laut Schmidt im Haushaltsplanentwurf für die Jahre 2015/2016 eingestellt.
pm: Stadt Marburg
Text 10004 groß anzeigenwww.marburgnews.de